Fortuna vor dem bislang härtesten Job
Der FC Ingolstadt ist in der 2. Fußball-Bundesliga die Mannschaft der Stunde. Ausgerechnet beim Gastspiel dort muss Trainer Friedhelm Funkel auf drei wichtige Säulen seines Systems verzichten.
Am Mittwoch gab Fortuna bekannt, dass ab sofort die Dauerkarten für die Rückrunde der Zweitligasaison vorbestellt werden können. Eine gute Chance für den Verein, die wirtschaftliche Basis weiter zu verbessern – und zugleich eine gute Chance für die rot-weißen Anhänger, ganz sicher dabei zu sein, falls es zum Saisonende hin wirklich zu entscheidenden und dann womöglich ausverkauften Spielen im Aufstiegskampf kommen sollte.
Ganz so weit ist es allerdings noch nicht. Zwar führen die Düsseldorfer ausgangs der letzten Länderspielpause der Saison die Tabelle an und weisen auch noch immer einen respektablen Vorsprung von acht Punkten auf den vierten Rang auf. Doch ob sie am Sonntag weitere Werbung für die Rückrunden-Dauerkarte machen können, ist keineswegs sicher. Gastgeber Fortunas ist ab 13.30 Uhr der FC Ingolstadt, trotz der starken Serien des Spitzenduos aus Düsseldorf und Kiel die Mannschaft der Stunde im deutschen Fußball-Unterhaus. Fünf Siege holte der FCI aus seinen jüngsten sechs Pflichtspielen.
Nun müssten Friedhelm Funkel und seine Schützlinge dennoch nicht vor Furcht zittern, wenn der Chefcoach in Oberbayern seine beste Formation ins Rennen schicken könnte. Dies ist jedoch bei weitem nicht der Fall. Neben Torhüter Michael Rensing, der wegen seines erneuten Rippenbruchs erst im neuen Jahr wieder voll einsteigen wird, fehlen am Sonntag Kapitän Oliver Fink (muskuläre Probleme) sowie die gesperrten Kaan Ayhan und Florian Neuhaus – allesamt wichtige Säulen von Funkels System und absolute Leistungsträger. Wie wichtig gerade Fink ist, bewiesen die Partien beim VfL Bochum (0:0) und gegen den 1. FC Heidenheim (2:2), in denen Fortuna die ordnende Hand des Kapitäns sichtlich vermisste.
Da die Zahl der zentralen Mittelfeldspieler und Innenverteidiger stark reduziert ist, ist Funkel zudem stark eingeschränkt, was seinen Hang zu häufigen Systemwechseln anbelangt. Ihm bleibt im Grunde nur ein 4-4-2 mit Benito Raman oder Havard Nielsen als zweiter Spitze neben Rouwen Hennings.
In diesem Fall würden Julian Schauerte und Jean Zimmer sowie Lukas Schmitz und Niko Gießelmann jeweils ein Tandem auf den Außenbahnen bilden, Marcel Sobottka und Adam Bodzek sind in der Mittelfeldzentrale in Abwesenheit von Fink und Neuhaus ohnehin gesetzt. Es sei denn, der alte Trainerfuchs zaubert eine Variante mit dem talentierten Innenverteidiger Gökhan Gül aus dem Hut. Es wäre nicht das erste Mal, dass Friedhelm Funkel einen Gegner überrascht.