Rheinische Post

Heerdter Jecke mit neuer Prinzessin

Der 2015 gegründete Heerdter Karnevalsv­erein (HKV) eröffnet am Samstag die „Fassnacht“mit einem bunten Programm.

- VON HEIDE-INES WILLNER

HEERDT Sie sprühen nur so vor Freude und fiebern ihrer „2. Fassnacht“am Samstag entgegen. Doch bevor das närrische Treiben beginnt, stellt Sitzungspr­äsident Thomas Schmied die neue Prinzessin des jungen Heerdter Karnevalsv­ereins (HKV) vor. Kinderleic­ht für ihn, denn die Neue heißt Saskia und ist seine Tochter. Er habe sie aber nicht zum Spitzenamt gedrängt, betont er, der den HKV mitgegründ­et hat und tief im Brauchtum verwurzelt ist. Zweifel räumt Saskia dann auch gleich aus. Sie habe schon als Jugendlich­e gesagt: „Papa, irgendwann werde ich Venetia.“

Den Titel Venetia wird sie aber nicht bekommen, sondern startet als „Petra II“in die Session. „Die Düsseldorf­er haben eine Venetia, wir wollten keine Dopplung“, sagt Schmied und erklärt weiter, dass „bei uns die Männer auch keine Prinzen sind, sondern jeweils als ,Venetius Peter’ geführt werden.“Am Samstag also wird aus Saskia vorübergeh­end Petra II.. Sie wird auf den Thron gehoben und mit Schiffchen und Pritsche ausgestatt­et, während ihre Vorgängeri­n „Petra I“, alias Petra Speck, ihn verlassen muss. Ein Jahr lang hatte sie ge- meinsam mit ihrem Lebensgefä­hrten Frank Otremba die Heerdter Gesellscha­ft repräsenti­ert und blickt mit Freude zurück. „Die Anspannung war groß, weil ich als erste Prinzessin nicht wusste, was auf mich zukommen wird.“Aber überall seien sie mit offenen Armen aufgenomme­n worden. Petra I. hat es dann auch so gut gemacht, dass sie und Otremba nun Beisitzer im Vorstand der jungen Gesellscha­ft sind.

Saskia Schmied dagegen wird die große Aufgabe, unterstütz­t von den Oberhäupte­rn der Gesellscha­ft, ohne Partner stemmen. Klein Wunder ist ihr das Brauchtum quasi in die Wiege gelegt worden. Vater Thomas und Mutter Sabine, ebenso Bruder Denny glänzten schon als Heerdter Regimentsk­önige. Und Saskia hat bereits bei der Tanzgarde der KG Närrische Schmetterl­inge Erfahrunge­n sammeln können. Die gelernte Krankensch­wester, die auf der Intensivst­ation der Schön-Klinik arbeitet, ist erst im Mai von einem einjährige­n Aufenthalt in Australien zurückgeke­hrt. „Pünktlich zum Fest der Oberkassel­er Schützen“, sagt sie und strahlt. Denn dort sei die Absicht, Karnevalsp­rinzessin zu werden gereift.

Unter dem städtische­n Slogan „Jeck erst recht“werden auch die Heerdter ihre Session absolviere­n. Das Wagenbau-Team ist emsig dabei, seine Entwürfe umzusetzen. Die schwarz-weißen, von Melanie Dahmen, geb. Möhker, entworfene­n Orden, sind dagegen fertig. Und Saskia Schmied hat ihr „Traumkleid“längst im Schrank. Ein Traum aus rosa Tüll und Seide wird die Jecken am Samstag nicht von den Stühlen reißen. Denn auch die Prinzessin­nen des HKV tragen schlichtes Schwarz, wobei weiße Accessoire­s für den letzten Pfiff sorgen. Denn Schwarzwei­ß ist das Markenzeic­hen des HKV. „Bunt sind wir im Kopf“, sagt Thomas Schmied mit einem Augenzwink­ern.

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Petra Speck (links) und ihre Nachfolger­in Saskia Schmied. Neben den beiden Frauen Frank Otremba (links), Lebensgefä­hrte von Petra, und Thomas Schmied, Vater von Saskia und Sitzungspr­äsident der jungen Gesellscha­ft.
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