Rheinische Post

WhatsGoal soll den Sport modernisie­ren

Die Unternehme­r Paolo Anania, Björn Borgerding und Jan Fischer haben eine Initiative gestartet, um den Sport und Wirtschaft­s-Entscheide­r auf digitaler Basis zusammenzu­bringen. Gestern gab es den Kick-off im RP-Konferenzz­entrum.

- VON BERND JOLITZ

Die Digitalisi­erung hat den Sport verändert. Weltweit, aber auch auf dem Kreisliga-Platz um die Ecke. Es gibt kaum noch ein Ereignis, das nicht Minuten später im Internet nacherlebt werden kann. „Das ist eine Entwicklun­g, der wir Rechnung tragen wollen“, sagt Björn Borgerding, der als Diplom-Sportökono­m Start-Up-Unternehme­n berät und zudem Aufsichtsr­atsmitglie­d beim Fußball-Zweitligis­ten Fortuna ist.

Gemeinsam mit seinen Unternehme­rkollegen Paolo Anania und Jan Fischer, Marketing-Direktor des Deutschen Hockey-Bundes, hat Borgerding die Initiative WhatsGoal ins Leben gerufen, die gestern Abend im Konferenzz­entrum der Rheinische Post Mediengrup­pe ihren Kick-off erlebte. Ziel von WhatsGoal ist es, Entscheide­r aus der Wirtschaft mit dem Sport zusammenzu­bringen. „Wir möchten die Rahmenbedi­ngungen schaffen, digitales Sportbusin­ess auf die Bühne zu bringen“, erklärt Anania, und Borgerding ergänzt: „Es geht darum, Standards zu setzen, die es bisher so noch nicht gibt.“

Nun ist es ja mitunter nicht ganz einfach, Marketing-Deutsch allgemeinv­erständlic­h herüberzub­ringen. Die WhatsGoal-Macher bemühen sich allerdings darum – allein schon, weil ihre Zielgruppe neben (meist jungen) Unternehme­rn auch Sportler aller Art sind, die noch nicht mit allen Facetten des Geschäfts bis ins Letzte vertraut sind. „Wir treten an, um dem Sport Zugang zu Start-Up-Unternehme­n und innovative­n Technologi­en zu ermögliche­n“, sagt Borgerding. Damit wollen wir Verbänden, Vereinen und dem einzelnen Mitarbeite­r im Sportgesch­äft die digitale Welt zugänglich und sie nutzbar machen.“

Die Idee kam dem Trio durch viele Gespräche und Beobachtun­gen im Internet. „Ich habe zum Beispiel mit dem Hoffenheim­er Trainer Julian Nagelsmann gesprochen“, berichtet Borgerding, „und er hat mir erklärt, dass bei ihm jedes Training mit Drohnen aufgezeich­net und für die Spieler aufgearbei­tet wird.“Doch es geht WhatsGoal nicht nur um Fußball. Auch Formel-1-Weltmeiste­r Nico Rosberg inspiriert­e die Macher, indem er die Schritte zu seinem Triumph über seinen Social-Media-Auftritt propagiert­e. „Hinzu kommt, dass die HandballWM über einen Internet-Livestream mehr als sechs Millionen Zuschauer mobilisier­te“, sagt Borgerding. „Ein solcher Auftritt im Netz bietet Sportlern enorme Möglichkei­ten. Wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, dass ein Streaming-Anbieter wie Dazn die Übertragun­gsrechte für die Champions League kauft?“

Der Kick-off zeigte, dass auf lokaler Ebene schon eine Reihe Entscheide­r Geschmack an der Idee gefunden hat. Die DEG war mit Geschäftsf­ührer Stefan Adam und Sportdirek­tor Niki Mondt vertreten. Mondts Bruder David, für den Sport zuständige­s Vorstandsm­itglied der Düsseldorf­er Jonges und EishockeyS­pielerbera­ter, stand ebenso auf der Teilnehmer­liste wie Hockey-Olympiasie­ger Oskar Deecke (jetzt Thyssenkru­pp), Fortunas Strategied­irektor Alexander Steinforth oder Selfmade-Unternehme­r Lorenz Gräf. Auch die Stadt Düsseldorf hat Inte- resse signalisie­rt, soll sie doch über eine verbessert­e Präsentati­on ihrer Klubs mit profitiere­n.

„Wir wollen aber im nächsten Sommer auch über einen Award überregion­al tätig werden“, kündigt Borgerding an. Dabei sollen SocialMedi­a-Auftritte, Inhalte von Vereinssei­ten, aber auch Sportblogs prämiert werden. Einzelheit­en werden bei Stammtisch­en mit prominente­n Referenten geklärt, die einmal im Quartal stattfinde­n werden. Weitere Informatio­nen dazu unter

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