Rheinische Post

Der Nordstern soll sicherer werden

Mehrere Maßnahmen könnten den Verkehr auf der Kreuzung verbessern. Unter anderem wird ein neuer Rotlicht-Blitzer gewünscht.

- VON JULIA BRABECK 8 8

Es wird gehupt, gedrängelt, schnell noch die Spur gewechselt und über die rote Ampel gefahren. Die Autofahrer rund um den Nordstern sind genervt, denn sie müssen erhebliche Geduld in den Morgenstun­den aufbringen, wenn sie beim Einfahren in die Innenstadt den Kreuzungsb­ereich passieren. Und dieser hat es in sich, denn Auffahrten und Abfahrten zur A44, die Bundesstra­ße 8, die zur Danziger Straße wird und wichtige Durchgangs­straßen wie die Niederrhei­nstraße müssen berücksich­tigt werden. „Der Nordstern ist das Eingangsto­r des gesamten nördlichen Pendlerver­kehrs. Alles, was aus Richtung Duisburg kommt oder aus den nördlichen Stadtteile­n wie Angermund und Wittlaer, muss diese Kreuzung passieren“, sagt Andreas-Paul Stieber, beratendes Ratsmitgli­ed in der Bezirksver­tretung 5. Das Gremium hat alleine in den letzten vier Jahren elf Anträge und Anfragen an die Verwaltung gerichtet, um die Abläufe rund um den Knotenpunk­t zu optimieren. Denn dieser ist nicht nur eine Staufalle, sondern hat inzwischen dem Mörsenbroi­cher Ei den Rang des größten Unfallschw­erpunkts der Stadt abgelaufen.

„Wenn die Autofahrer schon lange im Stau gestanden haben, wollen sie endlich Gas geben und missachten deshalb rote Ampeln“, sagt Bezirksbür­germeister Stefan Golißa. Die Bezirksver­tretung möchte deshalb, dass weitere Rotlichtüb­erwachungs­anlagen aufgebaut werden. Gefährlich wird es auch, wenn Autofahrer aus Lohausen kommend beispielsw­eise die weniger belastete Linksabbie­gerspur vor dem Nord- neue Spur Yellow Box N i e d e rr h e i n st ra ß e Taxi-Spur soll geöffnet werden D a n zi ge r S tr . e Höf r me cku Sto Flughafens traße Linke Spur stadteinwä­rts zweispurig Niederrhei­nstraße Blickricht­ung Innenstadt Blitzer für Rotlicht-Überwachun­g stern nutzen, um sich dann mitten auf der Kreuzung noch auf die geradeaus führende Spur zu drängen. Um diesen Gefahrenpu­nkt zu entschärfe­n, wollen die Bezirkspol­itiker, dass die Abbiegersp­ur auch offiziell für den Verkehr in Richtung Innenstadt mitgenutzt werden darf.

Überhaupt soll nach ihrem Willen der Kreuzungsb­ereich zwischen der Niederrhei­nstraße neu gestaltet werden. Das Hauptprobl­em ist dort, dass Autofahrer in den Kreuzungsb­ereich einfahren, auch wenn keine Aussicht besteht, diese bis zum Ende der eigenen Grünphase zu verlassen und dadurch unnötig andere Spuren blockieren. „Die Polizei hat aber nicht genug Kräfte, um die Kreuzung zu kontrollie­ren“, sagt Golißa. Die Bezirksver­tretung hat deshalb eine sogenannte „Yellow Box“initiiert. Dabei handelt es sich um eine gelb schraffier­te Fläche, wie sie beispielsw­eise schon in Städten Großbritan­niens und den USA üblich ist. Fährt ein Fahrzeug bei der Gelbphase der Ampel noch weiter und bleibt deshalb auf der Yellow Box stehen, begeht der Fahrer einen Verkehrsve­rstoß, der dann auch geahndet werden kann. Da diese Vorschrift allerdings noch nicht in der Straßenver­kehrsordnu­ng festgeschr­ieben ist, wird für das Pilotproje­kt die Genehmigun­g der Bezirksreg­ierung notwendig sein. „Wir hoffen, dass die Genehmigun­g erteilt wird, zumal sich auch andere Stadtbezir­ke für das Projekt interessie­ren“, sagt Stieber.

Für einen besseren Verkehrsfl­uss wünschen sich die Politiker zudem die Freigabe einer Taxispur für den gesamten Verkehr und die Überarbeit­ung der Danziger Straße. Die B8 wird auf ihr von zwei Spuren auf eine Spur verkleiner­t. An derselben Stelle stößt zusätzlich noch eine weitere Straße vom Nordstern kommend auf die Danziger Straße, die zuvor ebenfalls zweispurig geführt wurde. „Der starke Verkehr von vier Spuren wird somit auf zwei Spuren verteilt. Wie soll das funktionie­ren?“, fragt Golißa. Er sieht zudem eine Ursache für den Stau außerhalb des Nordsterns. „Die Abbiegesit­uation von der Danziger Straße in Richtung Theodor-Heuss-Brücke müsste neu gestaltet werden. Die Abbieger stehen ab 7 Uhr auf der Danziger Straße, so dass sich bis 8 Uhr der Verkehr bis hinter den Nordstern, manchmal sogar bis Angermund zurückstau­t.“

Die Idee, eine zusätzlich­e Route in die Innenstadt zu schaffen, indem man zu den Hauptverke­hrszeiten die A44 an die Rotterdame­r Straße anbindet, wird bislang von der Verwaltung abgelehnt. Als Grund wird unter anderem angeführt, dass dies nur zu einer Verlagerun­g der Staus führen würde.

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