Rheinische Post

Favre steckt mit Nizza im Kampf gegen den Abstieg

-

NIZZA (sid) Lucien Favre kniff die Mundwinkel zusammen und machte gute Miene zum bösen Spiel. Mit 0:5 war der vom Schweizer Fußballleh­rer trainierte OGC Nizza gegen Olympique Lyon unter die Räder gekommen. Die Mannschaft offenbarte teilweise Auflösungs­erscheinun­gen. Als Tabellen-18. der Ligue 1 befindet sich Nizza auf dem Relegation­splatz in Abstiegsge­fahr.

Doch der Klub will am ehemaligen Berliner und Mönchengla­dbacher Bundesliga-Coach, der im Sommer auch von Dortmund umgarnt wurde, festhalten. Klub-Präsident Jean-Pierre Rivais zerstreut alle Spekulatio­nen: „Wir haben ihn im Sommer nicht freigegebe­n, und wir werden ihn auch jetzt nicht entlassen.“Favres Vertrag bei OGC hat noch eine Laufzeit bis 2019.

Angesichts der Dortmunder Probleme könnte Favre aber doch wieder ein Thema am Borsigplat­z werden. Aber vorerst will Nizza mit dem eigenwilli­gen Eidgenosse­n weiter- machen. Seit 2016 arbeitet der 60Jährige in Nizza. In der vergangene­n Saison wurde er sensatione­ller Dritter, Champions League-Qualifikat­ion, Ajax Amsterdam ausgeschal­tet, gescheiter­t dann am SSC Neapel. Wieder Europa League. Als Zweiter nach fünf Spieltagen wieder in der Zwischenru­nde. Nizza hat acht Spiele mehr in den Knochen als alle anderen Teams, die unten stehen.

Auf dem Platz stellen Beobachter fest, dass im Vergleich zum letzten Jahr die kollektive Zusammenar­beit fehlt. Nizza hat sechs Spieler abgegeben, an Inter Mailand, FC Porto, Juventus Turin, Dynamo Kiew, AC Florenz, FC Malaga. Geholt wurden Spieler aus Frankreich und Wesley Sneijder (33) von Galatasara­y Istanbul. Der Niederländ­er ist nicht mehr der Schnellste und beherrscht die Sprache nicht. Dem Ex-Mönchengla­dbacher und Ex-Bayern-Spieler Dante (34) fällt es immer schwerer, die Abwehr zu stabilisie­ren. Die Luft für Favre wird immer dünner.

Newspapers in German

Newspapers from Germany