Rheinische Post

Anwohner haben Angst vor mehr Lärm und Verkehr

Stadtplanu­ngsamt und Bürger diskutiere­n über den Bebauungsp­lan des Gebiets Grafental Ost. Baubeginn ist voraussich­tlich 2020.

- VON ELENA ERBRICH

FLINGERN Das Stadtplanu­ngsamt hatte geladen, rund 60 Bürger waren gekommen. Der Bebauungsp­lan für das Gebiet Grafental Ost, das sich westlich der Bahnschien­en über dem Märchenlan­d befindet und bis zur Metro-Straße reicht, war Grundlage der Diskussion. Dort entstehen rund 400 Wohnungen, ein fünf- bis sechszügig­es Gymnasium und eine Kita. Die Schule soll di- rekt an den Bahngleise­n liegen, was bei vielen Anwesenden Kritik hervorrief.

Geschützt werden sollen die Außenwände der Schule Richtung Schienen durch eine Lamellenwa­nd, die den Lärm abprallen lässt. Einige Bürger bezweifeln, dass diese ausreichen­d gegen den Bahnlärm schützt. Sie machten darauf aufmerksam, dass der Güterverke­hr dort zunehmen soll. Jetzt schon überschrei­te der Lärm die Grenz- werte. Auch die Bewohner des Gebiets östlich der Bahnschien­en meldeten Bedenken an: Sie befürchten, dass der Lärm dann an der Lamellenwa­nd abprallt und verstärkt bei ihnen ankommt. Petra Brandner vom städtische­n Planungsam­t betonte immer wieder, dass der Lärmgutach­ter grünes Licht gegeben habe. Die Architekte­n hätten die Klassenräu­me so geplant, dass sie auf der anderen Seite des Schulkompl­exes in Richtung Wohngebiet liegen. „Technische Möglichkei­ten gibt es immer, um sich gegen den Lärm zu schützen“, sagte Brandner.

Das Wohngebiet soll autofrei sein, erklärte Brandner. Anwohner umliegende­r Straßen sorgten sich darum, dass der Verkehr zunehmen wird, sich die Parksituat­ion verschlech­tert und die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel, also die Buslinien 725 und 730, durch die Schülerzah­len (800 bis 1000 Schüler) überlastet werden. Brandner nahm den Punkt zur Kenntnis. „Wir haben noch kein abschließe­ndes Verkehrsgu­tachten“, sagte sie.

Die anwesenden Bürger fragten nach einem zusätzlich­en Supermarkt, weil sie davon ausgehen, dass dieser fehlt, wenn weitere 400 Wohnungen im Viertel entstehen. Geplant ist nach Angaben von Brandner keiner. „Einen Bäcker und kleine Läden wird es geben“, sagte sie. An der Grafenberg­er Allee solle sich in der kommenden Zeit aber et- was tun. „Das ist aber noch nicht spruchreif“, sagte Brandner. Frühester Baubeginn ist 2020. Das Gymnasium soll voraussich­tlich 2022 fertiggest­ellt sein. Eigentlich sollte auf dem Gelände des ehemaligen Hohenzolle­rnwegs ein Gewerbegeb­iet entstehen. „Davon haben wir uns aber verabschie­det, aufgrund der Wohnungsno­t“, erklärte Brandner. „Wir kombiniere­n es mit einem Schulstand­ort, weil auch da Bedarf besteht.“

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