Rheinische Post

Joachim Gauck wird Gastprofes­sor

Düsseldorf Marketing hat vorgestell­t, wie die Stadt sich künftig präsentier­t. Der Slogan wird kombiniert mit einer Schrift, die über den Rahmen hinausgeht. Kleingesch­rieben wird Düsseldorf nicht mehr.

- VON CHRISTIAN HERRENDORF

Das ehemalige Staatsober­haupt soll 2018 die HeinrichHe­ine-Gastprofes­sur antreten. Auch Bundespräs­ident a. D. Richard von Weizsäcker hatte die Professur bereits inne.

Wie sieht Düsseldorf­s neuer Auftritt aus? Düsseldorf kommunizie­rt künftig mit mehreren neuen Elementen: 1. Der Slogan „Nähe trifft Freiheit“. Darin kommen zwei wesentlich­e Eigenschaf­ten Düsseldorf­s vor, zwei Verspreche­n, die die Stadt macht und (idealerwei­se) auch hält. Der Slogan steht im Mittelpunk­t. 2. Slogan und die anderen Botschafte­n erscheinen in der Schrift „Duesseldor­f Circular“, die als modern und gut wiederzuer­kennen gilt. 3. Im Schriftbil­d tauchen die Elemente Nähe und Freiheit wieder auf. Die Buchstaben sind so frei, dass sie über den Rand hinausgehe­n, die Zeilen stehen so knapp untereinan­der, dass zum Beispiel iPunkte ganz nah an den darüberlie­genden Buchstaben stehen. Wie werden diese Ideen praktisch umgesetzt? Alle Akteure, die für Düsseldorf kommunizie­ren, sollen künftig mit dem Design arbeiten – je näher sie dem Rathaus sind, desto intensiver: 1. Ämter und städtische Töchter (IDR, Bäder, DCSE) stellen den Slogan ins Zentrum, ihre individuel­len Logos treten in den Hintergrun­d. Diese werden unten oder am Rand als Absender eingesetzt. 2. Aktionslog­os (zum Beispiel für die Sportstadt) werden angepasst. Sie werden in die neue Schrift gesetzt, damit erkennbar wird, dass sie alle aus derselben Familie stammen. 3. Bei den städtische­n Kulturbetr­ieben bleibt deren eigenständ­iges Design bestehen. Es wird aber ergänzt um den Slogan, damit die Botschaft stets präsent ist und überall mehr steht als nur der Name der Stadt. 4. Bei Unternehme­n wie Messe, Rheinbahn oder Flughafen sowie autarken Akteuren wie Festivals, Karneval oder Altstadt bleibt deren Design erhalten. Sie können den neuen Slogan integriere­n, um den Auftritt zu unterstütz­en. Wie sind die Ideen für den Auftritt entstanden? Frank Schrader, Thorben Meier und Florian Bünning von Düsseldorf Marketing haben zunächst festgestel­lt, dass Düsseldorf zwei Probleme hat. Es wird als leistungss­tark, aber wenig sympathisc­h wahrgenomm­en. Und es hat einen hohen Bekannthei­tsgrad, löst aber kaum Bilder im Kopf und damit Emotionen aus. Auf der Suche nach Eigenschaf­ten, die diesen Problemen entgegenwi­rken, stießen die Entwickler auf die Begriffe Nähe (räumlich und menschlich) und Freiheit. Wenn Düsseldorf mit diesen Begriffen und entspreche­nden Assoziatio­nen verbunden wird, verändert sich die Wahrnehmun­g. Noch entspricht diese der von Frankfurt oder Stuttgart, dann würde sie der von Kopenhagen ähneln. Was hat die Entwicklun­g der Stadtmarke gekostet? Die Kosten, die für Aufträge außerhalb der Stadt und ihrer Töchter entstanden sind, liegen bei rund 280.000 Euro. Nach Angaben von Düsseldorf Marketing entfallen dabei 70 Prozent auf „partizipat­ive Maßnahmen“, also auf Bürgerbete­iligung sowie Umfragen im In- und Ausland. Zum Vergleich: Die Entwicklun­g des „lächelnden D“, eines reinen Logos, hat knapp 150.000 Euro gekostet. Was ist aus der Idee geworden, Düsseldorf kleinzusch­reiben? In den ersten Entwürfen des Auftritts wurde Düsseldorf kleingesch­rieben, weil dies bescheiden und sympa- Wie geht es mit der Stadtmarke weiter? 1. Weitere politische Entscheidu­ngen braucht es nicht, das Konzept ist von den bisherigen Beschlüsse­n gedeckt. 2. Die Macher wollen 2018 auf Tour gehen und die Marke vielen Akteuren vorstellen. Sie wollen ihre Partner überzeugen und kein strenges Regime aufziehen. 3. Slogan und Design brauchen eine neue Bildsprach­e. Der aktuelle Fotobestan­d erfüllt diese Vorgabe noch nicht. Deshalb will Düsseldorf Marketing die Datenbank mit Hilfe von Fotos der Bürger und eigenen Shootings im Frühjahr auf den gewünschte­n Stand bringen. 4. Um zum Auftritt auch die passenden Inhalte zu haben, gibt es zwei Ideen. Der Hofgarten soll die Plattform für die kulturtour­istische Kommunikat­ion werden. Rund um den Park liegen viele Kultureinr­ichtungen und wären dank ihm leicht zu finden. Der Hofgarten würde dann eine Rolle spielen wie in anderen Städten der Begriff Kulturmeil­e. Der zweite Ansatz: Unter dem Worringer Platz gibt es Street Art, die nur unter erhebliche­m Aufwand besichtigt werden kann. Deshalb wurde sie gefilmt und kann vom 15. bis 28. Januar mit Virtual-Reality-Brillen in einer Ausstellun­g im Rathaus erlebt werden.

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Entwurf eines Plakates mit neuem Slogan und Design: Das Fotomotiv ist emotional, die Schrift („Duesseldor­f Circular“) geht links und rechts aus dem Bild, der Slogan „Nähe trifft Freiheit“steht an zentraler Stelle.

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