Söder soll auf Seehofer folgen
Die CSU entscheidet sich für eine Doppelspitze. Seehofer will Parteichef bleiben.
MÜNCHEN Die CSU will den Machtkampf zwischen Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und seinem Finanzminister Markus Söder mit einer Doppelspitze der beiden Kontrahenten beenden. Der 68-jährige Seehofer kündigte gestern an, dass er das Amt des bayerischen Regierungschefs im ersten Quartal 2018 an den 50-jährigen Söder übergeben werde. CSU-Chef will er aber bleiben und beim Parteitag am 15. Dezember in Nürnberg, an dem laut Medienberichten auch Kanzlerin Angela Merkel teilnehmen wird, erneut kandidieren.
Die Entscheidungen seien in getrennten Sitzungen von Landtagsfraktion und Parteivorstand per Akklamation einstimmig beschlossen worden. Den Weg für Söder machte Landesinnenminister Joachim Herrmann mit seinem Verzicht auf eine Gegenkandidatur frei, die er bis zuletzt offengelassen hatte.
Söder und Seehofer bemühten sich um einen Blick nach vorn. Wichtigstes Ziel der CSU ist, bei der Landtagswahl in Bayern in einem Jahr wieder die absolute Mehrheit zu erreichen. Söder sagte, Politik sei immer eine Mannschaftsleistung, einer alleine könne nichts richten: „Jetzt heißt es einfach nach vorne blicken und hart arbeiten.“Seehofer erklärte, die Vergangenheit solle nun ruhen: „Wenn man im Erfolg nicht bereit ist zur Erneuerung, ist der Erfolg bald weg.“
Der Parteichef ließ offen, ob er bei einer Neuauflage der schwarz-roten Koalition Bundesminister werden wolle. Er betonte, dass Kanzlerin Merkel ihm während der JamaikaSondierungen einen Platz im Kabinett angeboten habe. Bundestagsvizepräsident Hans-Peter Friedrich (CSU) sagte unserer Redaktion, Söder könne sich ganz auf Bayern und Seehofer sich auf die Bundesrepublik konzentrieren. Für die Regierungsbildung im Bund könne das nur gut sein. Natascha Kohnen, designierte SPD-Vizechefin, SPD-Landeschefin in Bayern und Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, sagte: „Jetzt ist das CSU-Theater endlich zu Ende. Die Menschen haben genug davon, dass ständig EgoShows aufgeführt werden. Bayern braucht einen anderen Politikstil.“
Die Logistikbranche sägt an dem Ast, auf dem sie sitzt. Anders lässt sich das zunehmende Chaos beim Zustellen von Paketen und Päckchen nicht bewerten. Es ist für die Kunden aller Zustelldienste nicht weiter hinnehmbar, wenn Zehntausende Bestellungen einfach verlorengehen, wenn Pakete in Regentonnen landen, wenn Liefertermine nicht eingehalten werden und wenn Waren trotz Ankündigung doch nicht in einer Filiale abholbar sind.
Gleichzeitig muss die Strategie der Unternehmen verschieden bewertet werden: Die Post nutzt ihre Vorreiterrolle, um flächendeckend Paketstationen aufzubauen, und bietet Paketbriefkästen für den Vorgarten an – und sie zahlt halbwegs gute Löhne. Die jeweils deutlich kleineren Wettbewerber blamieren sich dagegen mit der Idee, Kunden sollten ihre Lieferungen alle im Paketshop abholen – sonst seien Zuschläge fällig. Dann können die Kunden ihre Waren alle auch direkt wieder im Geschäft kaufen.
Auch Arbeitgeber sollten das Thema ernst nehmen: Unternehmen, die Paketstationen oder sogar eine kleine Poststation auf dem Firmengelände zulassen, sollten als Vorbild angesehen werden. Gerade berufstätige Eltern gewinnen so Flexibilität. BERICHT