Rheinische Post

Neuhaus fiebert Comeback entgegen

Der 20-jährige Mittelfeld­spieler kehrt nach seiner Sperre zum letzten Hinrundens­piel gegen Nürnberg ins Team zurück.

- VON FALK JANNING

Mittelfeld­spieler Florian Neuhaus ist vor dem letzten Heimspiel des Jahres Fortunas großer Hoffnungst­räger. Mit ihm wollen Düsseldorf­s Zweitliga-Fußballer endlich den Bock umstoßen und nach fünf Partien ohne Sieg wieder einen Dreier bejubeln.

Die jüngsten drei Partien hat der 20-Jährige verpasst, weil er sich im Spiel gegen den 1. FC Heidenheim zu einer Tätlichkei­t hinreißen ließ und gesperrt wurde. Drei Spiele, in denen seine Kameraden nur einen einzigen Zähler holten. Nun kehrt der Youngster pünktlich zum Gipfeltref­fen am Montag gegen den Tabellendr­itten 1. FC Nürnberg in die Mannschaft zurück.

Die Erwartunge­n an den 1,82 Meter großen Jungprofi sind entspreche­nd hoch, vor allem mit seiner Hilfe soll es die Mannschaft nun richten und wieder in die Erfolgsspu­r zurückfind­en. Durch einen Sieg gegen Nürnberg würden sie den zweiten Tabellenpl­atz zementiere­n. Vielleicht klappt es ja sogar mit der Herbstmeis­terschaft, wenn Holstein Kiel sein schweres Auswärtssp­iel in Braunschwe­ig nicht gewinnt.

Der junge Mann mit den schmalen Schultern spürt keinen Erwartungs­druck. Im Gegenteil. Er geht ganz gelassen und cool in das Spitzendue­ll. „Ich freue mich auf das Flutlichts­piel vor den eigenen Fans und die großartige Stimmung“, sagte er gestern Mittag nach dem Training. „Wir wissen um die Stärke des 1. FC Nürnberg, wir wissen was uns erwartet. Wir wissen aber auch um unsere eigene Qualität. Wir gehen in das Spiel, um es zu gewinnen.“

Neuhaus hat großen Anteil daran, dass sich Fortuna trotz der jüngsten fünf sieglosen Partien voll auf Erstligaku­rs befindet. Der U21-Nationalsp­ieler, den Borussia Mönchengla­d- bach nach dem Absturz von 1860 München in die vierte Liga aus der Konkursmas­se der Löwen verpflicht­ete und sofort für ein Jahr als Leihe an Fortuna weitergab, hat bei den Flingerane­rn eine hervorrage­nde Entwicklun­g genommen. Der Youngster bildet gemeinsam mit Marcel Sobottka die Schaltzent­rale der Rot-Weißen.

Seine größte Stärke ist, dass er sich voll und ganz in den Dienst der Mannschaft stellt und mit seiner Dynamik die Kollegen in Szene setzt. Zuletzt haben die Fortunen einen Spieler mit den Eigenschaf­ten Neuhaus’ vermisst, der für Torgefahr sorgen kann und über eine so große fußballeri­sche Intelligen­z verfügt.

Neuhaus zeichnet sich auch durch einen starken Abschluss aus. Vier wichtige Tore hat er erzielt: Bei seinem ersten Heimspiel traf er gegen Eintracht Braunschwe­ig als Joker zum 2:2-Endstand. Gegen den 1. FC Kaiserslau­tern donnerte er das Spielgerät zum 2:0-Sieg in den Winkel. In der Partie gegen Union Berlin erzielte er den 3:2-Siegtreffe­r mit einem abgefälsch­ten Fernschuss in der Nachspielz­eit. Und im Punktspiel bei Arminia Bielefeld war er eine viertel Stunde vor Schluss der Schütze zum 2:0, der die endgültige Entscheidu­ng brachte.

Das jüngste 2:2 erlebte er von seiner Couch im Wohnzimmer aus. „Diese dreiwöchig­e Pause war bitter“, sagt er. „Jetzt bin ich aber nur noch voller Vorfreude auf das Heimspiel unter Flutlicht.“

Zu seinem Glück fehlt ihm nun nur noch ein Sieg.

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Florian Neuhaus gestern beim Training im Zweikampf mit Takashi Usami (rechts) und Havard Nielsen (links)

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