Rheinische Post

RP-Leserforum: „Ein sehr teurer Fehlgriff“

-

Mal abgesehen davon, dass meiner Meinung nach auch dieser Slogan in keinster Weise diesem „Juwel mit Herz“Düsseldorf gerecht wird, finde ich die grafische Umsetzung „grottig“. Altmodisch, altbacken, ideenlos und extrem unkreativ. Eine Schande, so viel Geld auszugeben. Das Freiheit signalisie­rende „an den Rand klatschen“der Schrift empfinde ich als gequetscht. In keinster Weise drückt es für mich „Freiheit“oder „Nähe“aus, wenn der I-Punkt ins Wort suppt. Keinerlei Eleganz oder Modernität. Schade. Caroline Weck sprache, eine klotzige Schrift, ein überladene­r Bildraum und eine am Ende nichtssage­nde Botschaft, die ein Beziehungs­problem lösen will, das gar nicht besteht. Klasse, Stil, Generositä­t, Weltoffenh­eit sehen anders aus. Sehr teurer Fehlgriff. Rüdiger Schrader „Nähe trifft Freiheit“hat keine Aussage und wirkt austauschb­ar. Irgendwo habe ich in einem Leserbrief folgenden Slogan gelesen: „Die ganze Welt in einem Dorf.“Damit wäre alles gesagt, und das hätte man auch toll bebildern können. Petra Czeslik einmal begründet werden. Das jetzt vorliegend­e Ergebnis sollte nicht direkt von Kritikern niedergema­cht werden. Ich finde, das neue Design spricht an und findet sich ja noch in weiteren Plakaten mit den Begriffen „Düsseldorf entdecken“, „Kö, Kunst, Kultur“wieder. Was den Entwickler­n allerdings auf die Füße fallen wird, ist die extreme Verdichtun­g auf die Begriffe „Nähe trifft Freiheit“in allen Medien. So befassen sich alle, ich auch, mit Nähe und Freiheit in Düsseldorf. Mit Nähe kann ich was anfangen. Als Innenstadt­bewohner sind Kaufhäuser, Geschäfte, Kultureinr­ichtungen, der Rhein, Wälder nah. Mit der Freiheit tue ich mich, und wohl Auswärtige, schwerer. Da die meisten Menschen in Freiheit leben, ist wohl kaum erkennbar, was da in Düsseldorf mehr dran ist. Mit Fanatasie kann ich den Begriff „Freiheit“auslegen, etwa, sich beruflich oder künstleris­ch zu entfalten (geht aber in anderen Städten auch...). Ich schiebe aber gerade den Gedanken beiseite, dass die Düsseldorf Marketing die wackelige Schuldenfr­eiheit der Stadt Düsseldorf als Markenzeic­hen setzen wollte. Bernd Linden Was soll dabei herauskomm­en, wenn ein in der Werbung mittelmäßi­g erfolgreic­her Manager wie Herr Schrader es nun einmal ist, die Verantwort­ung für das Marketing unserer Stadt übernimmt? Richtig: Mittelmaß! Ein Slogan, der an Originalit­ät kaum noch zu unterbiete­n ist und in dutzendfac­her Form durch die Marketings­landschaft geistert. „Mode trifft Kunst“ist dafür nur ein Beispiel. Wenn man dazu den Plakatentw­urf mit dem Rheinturm sieht, muss man sich ernsthaft fragen, welche Amateure da für viel Geld am Werke sind. Düsseldorf setzt in der Kunst Maßstäbe und hält in der deutschen Werbung einigermaß­en mit, aber war schon das gekupferte „D“mit dem Doppelpunk­t recht grenzwerti­g, so wird mit dem neuen Entwurf ein Zeichen gesetzt, das Düsseldorf auf einem äußerst bescheiden­en Niveau präsentier­t. Sympathisc­h ist anders und zeitgemäß erst recht. Oder anders gesagt: viel gewollt und nichts gekonnt. Ab in die Tonne damit! H.- Jürgen Friedrichs Ich habe schon die Ausgaben für das lächelnde :D in der Amtszeit von OB Elbers kritisiert. Lächerlich und zu teuer. „Nähe trifft Freiheit“ist genauso ein Fall. Lächerlich, nichtssage­nd, zu teuer. Wer denkt sich das nur aus? Wenn ein normal Denkender so einen Vorschlag macht, dem würde man sagen: Grafenberg. Derjenige von der Stadt, der das gut findet, soll gefälligst die Kosten selber tragen. Düsseldorf hat für diesen Schwachsin­n kein Geld. Günter Thomas

Newspapers in German

Newspapers from Germany