Rheinische Post

Brückenbel­ag ist nach Sanierung lauter

Für 330.000 Euro hat die Stadt im Sommer Teile der FahrbahnDe­ckschicht auf der Theodor-Heuss-Brücke erneuert. Autofahrer fragen sich, warum kein Flüster-Asphalt verwendet wurde.

- VON NICOLE KAMPE

Die Sperrung der Theodor-HeussBrück­e in den Sommerferi­en stellte Autofahrer vor eine Geduldspro­be. Am ersten Tag der Baustelle gab es Staus und Stop-and-go auf den Ausweichro­uten. Zuerst wurde sie stadtauswä­rts gesperrt. Eine Woche später stadteinwä­rts. Die Deckschich­t der Fahrbahn wurde erneuert, „aber es ist jetzt viel lauter als zuvor“, sagt Wilfried Pesch. In Pempelfort wohnt er mit seiner Frau, und die muss jeden Tag ins Linksrhein­ische. Inzwischen nehmen die beiden sogar einen Umweg in Kauf über die Oberkassel­er oder die Rheinknieb­rücke, weil es zu sehr wummert und brummt auf ihrer eigentlich­en Rheinqueru­ng.

„Wer hat das veranlasst“, fragt sich Pesch mit Blick auf die direkten Anwohner. „Oberbürger­meister Erwin hatte seinerzeit versucht, so viele Straßen wie möglich mit Flüsterasp­halt auszustatt­en“, sagt Pesch, „das ist offenbar in Vergessenh­eit geraten.“

Nein, sagt Stadtsprec­her Volker Paulat, „das Regelwerk lässt einfach keinen Flüsterasp­halt auf Brückenbau­ten zu“. Die zusätzlich­en technische­n Vertragsbe­dingungen und Richtlinie­n für Ingenieurb­auten der Bundesanst­alt für Straßenwes­en – kurz ZTV-Ing – besagen, dass der Hohlraum im Flüsterasp­halt zu viel Wasser durchlasse und so das Brückenbau­werk darunter Schaden nehmen könnte. Die Deckschich­t aber musste erneuert werden, vor allem im Bereich der Vorlandbrü­cke, also dem Abschnitt, der noch über Land führt, dort, wo es Anwohner gibt. In diesem Bereich sei eine 13 Zentimeter neue Schicht aufgetrage­n worden, bis zu sieben Zentimeter tiefe Spurrillen waren entstanden, die eine Sanierung unumgängli­ch machten. „Um die notwendige Reibung für kurze Bremswege sicherzust­ellen“, sagt Paulat.

330.000 Euro hat die Maßnahme gekostet, „eine Erneuerung im Dienste der Verkehrssi­cherheit“, so Paulat. Natürlich versuche man bei der Stadt überall dort Flüsterasp­halt aufzutrage­n, wo es möglich sei. „Aber es gibt noch keinen Flüsterasp­halt, der wasserdich­t ist“, sagt der Stadtsprec­her, auch wenn das kein Trost sei für die Anwohner.

Ärger verursacht­e auch lange Zeit die Fleher Brücke, eine der meist genutzten Rheinqueru­ngen in Düsseldorf. Mehr als 35 Jahre kämpfte dort eine Bürgerinit­iative gegen den Lärm, den Lastwagen und Autos erzeugen, wenn sie über die Dehnungsfu­gen an den Auffahrten rollten. Diese Konstrukti­onen sorgen dafür, dass sich der Stahl bei Kälte ausdehnen kann, im Winter aber sind sie durchaus mehrere Zentimeter breit. Jeder Reifen, der darüber fährt, erzeugt ein Dröhnen. Schließlic­h hatte der lange Kampf der Anwohner Erfolg. Das Land, zuständig für die Autobahnbr­ücken, willigte ein, die Krachmache­r auszutausc­hen, Flüsterasp­halt zu verlegen und eine Lärmschutz­wand zu installier­en.

Die ergriffene­n Lärmschutz­Maßnahmen wirkten sogar so gut, dass die Grenzwerte deutlich unterschri­tten wurden und damit das Tempo von 80 wieder auf 120 erhöht wurde. Mit dem Krach auf der Theodor-Heuss-Brücke wird Wilfried Pesch aber erstmal leben müssen, „so lange es keine Weiterentw­icklung des Flüsterasp­halts gibt, sind wir gezwungen, eine normale Deckschich­t aufzutrage­n“, sagt Volker Paulat. Zu hoch seien die Kosten, müsste das Brückenbau­werk saniert werden. (nika) Endlich kann die vier Jahre alte Bente wieder ihre Lieblingss­endung „My Little Pony“gucken. Wochenlang musste sie darauf verzichten, weil Familie Lente Jarkowski Mitte Oktober weder Internet, noch Telefon, noch Fernsehen hatte. Wie es zu dem Fehler gekommen ist, ist bis heute unklar. Inzwischen ist es Mama Nadine Lente auch nicht mehr wichtig, „wir sind wieder angeschlos­sen“. Mehrere Termine hatten in den vergangene­n Tagen stattgefun­den mit einer Tiefbaufir­ma, die die Oberbilker wieder verbunden hat. „Eine einfache Lösung ist gefunden worden“, sagt Lente, ein Kabel sei vom benachbart­en Schrottpla­tz über die Mauer auf das Grundstück gezogen worden. „Unser Garten musste nicht umgegraben werden“, sagt Nadine Lente erleichter­t, auch die Straße wurde nicht aufgerisse­n.

Mitte Oktober hatten Nadine Lente, ihr Mann Urs Niclas Jarkowski und Tochter Lente keinen Zugang mehr. Weil der Defekt im Verantwort­ungsbereic­h der Telekom lag, die Familie aber 1&1-Kunde ist, ist es zu der langen Wartezeit gekommen. Immer wieder suchte Lente Kontakt zum Anbieter, der sah sich nur bedingt in der Lage, den Defekt zu beheben. Kontakt zur Telekom ist erstmal keiner entstanden, „weil wir eben keine Kunden sind“, erzählt Lente. Irgendwann wurden Techniker beauftragt von der Telekom, gekommen war aber niemand. Ende November schließlic­h schaute sich der Techniker um – die Telekom vermutete die Ursache des Problems auf dem benachbart­en Schrottpla­tz. Schließlic­h habe es Bauarbeite­n auf dem Gelände gegeben. „Dass ein Kunde so lange warten muss, bis eine Lösung gefunden wird, ist eher selten. Wir raten, dem Anbieter schriftlic­h eine Frist zu setzen“, sagt Christine Steffen von der Verbrauche­rzentrale NRW.

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