Rheinische Post

Im Hofgarten geht das Gaslicht an

Pfingstork­an „Ela“hat viele Gaslaterne­n in dem Stadtpark zerstört. Ein Teil ist nun wieder hergericht­et.

- VON LAURA IHME

Pfingstork­an „Ela“hat viele Gaslaterne­n in dem Stadtpark zerstört. Ein Teil ist nun wieder hergericht­et. Bis 2020 sollen 228 Laternen in Betrieb gehen.

Zugegeben: Ein bisschen gruselig ist es schon, wenn man nun vom KöBogen in den Hofgarten läuft und das weiße Straßenlic­ht plötzlich von einem schummerig­en Leuchten ersetzt wird. Dieses Licht ist aber auch Nostalgie, denn Quelle sind die historisch­en Gaslaterne­n des Hofgartens, die ab sofort wieder in einem Teil des Parks leuchten. Nach Orkan „Ela“vom Pfingstmon­tag haben die Stadtwerke begonnen, die zu einem Großteil zerstörten Lampen wiederherz­ustellen. Bis 2020 sollen 228 Laternen in Betrieb gehen.

„Die Gaslaterne­n gehören einfach zum Erscheinun­gsbild des Hofgartens, und deshalb ist es gut, dass sie nun endlich wieder in Betrieb sind“, sagte gestern die zuständige Planungsde­zernentin Cornelia Zuschke bei einem Ortstermin. Schließlic­h sind die Laternen auch Teil des Denkmals Hofgarten. Seit 1998 ist der 27 Hektar große Park Baudenkmal. Skulpturen, Denkmäler und die Beleuchtun­gsanlage stehen seither unter Schutz. Dass die Gaslaterne­n im Hofgarten erneuert werden, stand deshalb nie in Frage.

Anders sieht es mit den anderen rund 14.000 Gaslaterne­n im gesamten Stadtgebie­t aus. Von ihnen werden in den nächsten Jahren einige weichen müssen. Sie sollen durch LED-Lampen ersetzt werden. Der Unterhalt der Laternen ist schwierig, weil es nur wenige Ersatzteil­e dafür gibt, dazu kommen Sicherheit­sfragen wie die eines möglichen Gasaustrit­ts. Darüber wird auch in der Bürgerscha­ft diskutiert, in der sich mehrere Initiative­n für den Erhalt der Laternen einsetzen und immer wieder ihren historisch­en Wert betonen. Um ihren Forderunge­n gerecht zu werden, arbeitet Cornelia Zuschke derzeit mit der Denkmalpfl­ege und dem Landschaft­sverband Rheinland an einer Methode, um zu entscheide­n, welche Laternen erhalten bleiben.

Eigentlich sollte das Konzept Anfang 2018 stehen, doch nun wird es noch bis Ende nächsten Jahres dauern. Grund: Die Erfassung aller Laternen und ihres Zustands dauert. „Bislang sind unsere Mitarbeite­r alles zu Fuß abgegangen. Das dauert, auch weil wir bei jedem Standort sorgfältig prüfen wollen, was für den Erhalt spricht“, sagt Zuschke. Um bei der Erfassung zu helfen, sind deshalb jetzt auch die Vermessung­stechniker der Stadt mit einer Drohne am Werk. Ist alles erfasst, will die Dezernenti­n einen Plan erarbeiten und dazu die Initiative­n einladen. Ende 2018 müsse aber eine Entscheidu­ng fallen.

Die Laternen im Hofgarten werden nun nach und nach von den Stadtwerke­n instandges­etzt. Sie haben dafür eigens ein Zertifikat erworben, das sie befähigt, „alle Fragen zum Thema zu klären“, sagt Manfred Abrahams, aus dem Vorstand der Stadtwerke. Parallel wird der Hofgarten in Ordnung gebracht. Rund um die Inselstraß­e pflanzt die Stadt neue Bäume und Büsche, im Frühling werden die Wege saniert. Bis zum Spätsommer soll so der nördliche und westliche Hofgarten wiederherg­estellt werden. Im Winter 2018/19 folgt der Bereich südlich der Maximilian-Weyhe-Allee und 2019/ 20 der östliche Hofgarten mit dem Jägerhof. Kosten für die Sanierung des Parks inklusive Gaslaterne­n: rund 7,6 Millionen Euro.

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 ??  ?? Im Hofgarten gleich neben dem Kö-Bogen leuchten die ersten Gaslaterne­n – hier vom Typ „Frankfurte­r“– wieder.
Im Hofgarten gleich neben dem Kö-Bogen leuchten die ersten Gaslaterne­n – hier vom Typ „Frankfurte­r“– wieder.

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