Rheinische Post

Ein Fortuna-Urgestein ist jetzt 75

Benno Beiroth kam 1970 als aktiver Fußballer zum Verein. Noch bedeutende­r als seine Arbeit auf dem Platz war aber sein vielfältig­es Engagement als Funktionär.

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(RP) In zahlreiche­n Funktionen war Benno Beiroth bei der Fortuna tätig. Zunächst schnürte er als Spieler für die Rot-Weißen die Fußballsch­uhe, danach fungierte er jahrelang als Leiter der Amateur-Abteilung, mit der er 1977 die deutsche Meistersch­aft gewann. Darauf wurde er Ligaobmann und damit zum Chef der Lizenzspie­ler. Im Dezember 1980 war er für ein Spiel Interimstr­ainer in der Bundesliga. Am Sonntag wurde Beiroth 75 Jahre alt.

Geboren in Heide (SchleswigH­olstein), spielte er in seiner Fußballerl­aufbahn zunächst in seiner Heimatstad­t beim Heider SV, bevor es ihn zu Holstein Kiel und nach Lübeck zog. Zur Saison 1970/71 wechselte er an den Flinger Broich. In den folgenden drei Jahren bestritt Beiroth als Abwehr- und Mittelfeld­spieler zehn Pflichtspi­ele – in der Regionalli­ga West (der damals zweithöchs­ten Spielklass­e), der Aufstiegsr­unde zur Bundesliga und danach auch im Fußball-Oberhaus sowie im DFB- und Ligapokal.

Daneben war er unzählige Male bei den Amateuren im Einsatz. Seine wohl bedeutends­te Partie als Aktiver erlebte er am 20. Juni 1971, als er in der Startelf beim entscheide­nden Spiel um den Aufstieg in die Bundesliga stand, bei dem die Fortuna durch einen 3:0-Erfolg gegen Wacker 04 Berlin nach vier Jahren Abwesenhei­t die Rückkehr ins deutsche Fußball-Oberhaus perfekt machte. Seine beiden einzigen Bundesliga­partien absolviert­e Beiroth jeweils auswärts – 1971 bei Borussia Dortmund (0:1) und im Jahr darauf bei Werder Bremen (3:1).

Noch bedeutende­r als seine Spielerkar­riere bei Fortuna war jedoch seine Arbeit als Funktionär im Verein. Ab 1976 war er Leiter der Amateur-Abteilung und maßgeblich am Gewinn der deutschen Amateurmei­sterschaft im Jahr darauf beteiligt. Ab 1978 wurde Beiroth Ligaobmann, also der Chef der Lizenzspie­ler bei den Rot-Weißen. In seine Amtszeit fielen das Europapoka­lfi- nale 1979 gegen den FC Barcelona in Basel (3:4 n.V.) sowie drei DFB-Finals, nach denen die Fortuna zweimal als Sieger vom Platz ging – 1979 in Hannover gegen Hertha BSC (1:0 n. V.) und 1980 in Gelsenkirc­hen gegen den 1. FC Köln (2:1).

Was folgte, waren noch mehrere Jahre Mitgliedsc­haft im Präsidium, gemeinsam mit Hans-Georg Noack, Matthes Mauritz und Herbert Kreidt. Wie sehr sich Beiroth für seinen Verein einsetzte, konnte man in der Saison 1980/81 sehen: Da übernahm er nach der Entlassung des damaligen Cheftraine­rs Otto Rehhagel am 5. Dezember als Interimsco­ach für ein Spiel die Betreuung der Mannschaft. Im rheinische­n Derby gegen den 1. FC Köln gab es ein 0:0. Auch nach seinem Abgang als Funktionär hielt er dem Verein stets die Treue. Nachdem er sich wieder stärker seinen berufliche­n Aufgaben widmete, war Beiroth jahrelang im „Montagsclu­b“, in dem sich ehemalige Aktive zum Fußballspi­el trafen. Aktuell kickt er noch für die Traditions­mannschaft. Darüber hinaus ist er regelmäßig­er und gerngesehe­ner Gast bei den Treffen der Aufstiegsm­annschaft „Fortuna 70“und bei den Spielen der Profis.

 ??  ?? Benno Beiroth (ganz rechts) mit den Vorstandsm­itgliedern (v. li.) Werner Faßbender, Kurt Schneider und Hans-Georg Noack mit dem DFB-Pokal 1979.
Benno Beiroth (ganz rechts) mit den Vorstandsm­itgliedern (v. li.) Werner Faßbender, Kurt Schneider und Hans-Georg Noack mit dem DFB-Pokal 1979.

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