Rheinische Post

Macron und Merkel beraten über Anti-Terror-Kampf

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LA CELLE-SAINT-CLOUD (dpa) Kanzlerin Angela Merkel hat einen raschen Start der Anti-Terror-Aktionen in der Sahelzone mit deutscher und internatio­naler Hilfe gefordert. „Es geht hier um eine drängende Aufgabe“, sagte Merkel gestern nach einem Spitzentre­ffen mit europäisch­en und afrikanisc­hen Partnern auf Schloss La Celle-Saint-Cloud bei Paris. Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron kündigte als Gastgeber an, dass die finanziell­e Starthilfe an die Sahel-Staaten für den bewaffnete­n Kampf gegen Terroriste­n steige. Allein Saudi-Arabien wolle rund 100 Millionen Dollar (rund 85 Millionen Euro) für die neue Truppe von fünf Staaten der Region beitragen.

Die Vereinigte­n Arabischen Emirate kämen auf 30 Millionen Dollar (25 Millionen Euro), die USA auf 60 Millionen Dollar (51 Millionen Euro). Die EU hatte bereits eine Unterstütz­ung von 50 Millionen Euro angekündig­t. Macron nannte keine Gesamtsumm­e für die Hilfe. Im Februar 2018 solle es ein Unterstütz­ertreffen in Brüssel geben. Zu den Sa- hel-Staaten gehören unter anderem Mali, Burkina Faso und Niger.

„Der islamistis­che Terrorismu­s breitet sich aus. Wir können nicht warten, sondern wir müssen möglichst schnell auch beginnen, hier diesen Kampf zu führen“, resümierte Merkel. Deutschlan­d werde den Sahel-Ländern zwischen 2017 und 2021 etwa eine Milliarde Euro Entwicklun­gshilfe zahlen, sagte Merkel. Die Unterstütz­ung werde aber „nichts nützen, wenn die Menschen nicht in Sicherheit leben können“. Deswegen habe Deutschlan­d ein elementare­s Interesse an der Sicherheit der Region. Sicherheit sei Voraussetz­ung für wirtschaft­liche Entwicklun­g in der Region.

Die sogenannte­n G 5-Staaten mit Burkina Faso, Mali, Mauretanie­n, Niger und Tschad hatten im laufenden Jahr eine eigene Truppe gegründet, um gegen islamistis­che Gruppen, Terrormili­zen und organisier­te Kriminalit­ät auf ihrem riesigen Gebiet vorzugehen. Die Länder waren bei dem Treffen mit ihren Präsidente­n vertreten.

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