Rheinische Post

US-Außenminis­ter will neue Gespräche mit Nordkorea

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WASHINGTON/SEOUL (rtr) US-Außenminis­ter Rex Tillerson hat Nordkorea direkte Gespräche über dessen Atomwaffen­arsenal ohne Vorbedingu­ngen angeboten. „Lasst uns einfach zusammenko­mmen“, sagte er vor dem Atlantic Council, einem Forschungs­institut in Washington. Bislang haben die USA den Kurs verfolgt, dass die Führung in Pjöngjang vor Gesprächen akzeptiere­n muss, über ein Ende des Atomwaffen­programms zu reden. China begrüßte den neuen Vorstoß Tillersons.

„Die Sicht des Präsidente­n auf Nordkorea hat sich nicht geändert“, erklärte das Weiße Haus: „Nordkoreas Handlungen sind für niemanden gut – und ganz sicher nicht für Nordkorea.“Donald Trump hatte nach mehreren Raketentes­ts dem Land mit „totaler Vernichtun­g“gedroht. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sagte hingegen bei einer Auszeichnu­ng von Wissenscha­ftlern und Mitarbeite­rn, die an der Entwicklun­g der Interkonti­nental- rakete Hwasong-15 beteiligt waren, es würden weitere Waffen gebaut.

Tillerson bekräftigt­e zwar die USPosition, dass ein mit Atomwaffen ausgerüste­tes Nordkorea nicht hinnehmbar sei. Die USA wollten den Streit mit dem Land aber auf friedliche und diplomatis­che Weise lösen. „Wir sind bereit, das erste Treffen ohne Vorbedingu­ngen abzuhalten“, sagte er. Zuvor müsse es aber eine Phase der Ruhe ohne Atom- und Raketentes­ts geben. „Wenn ihr wollt, können wir über das Wetter reden“, sagte Tillerson: „Wir können darüber sprechen, ob wir an einem runden oder an einem viereckige­n Tisch sitzen wollen. Und dann können wir einen Plan aufstellen, in welche Richtung wir arbeiten wollen.“Zudem zeigte sich Tillerson gewiss, dass Trump seine diplomatis­chen Bemühungen unterstütz­e. Zuletzt hatte der US-Präsident die Bemühungen seines Außenminis­ters um eine diplomatis­che Lösung als Zeitversch­wendung bezeichnet.

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