Rheinische Post

Uniklinik: Streiks ab Januar möglich

Die Gewerkscha­ft Verdi setzt dem Vorstand ein Ultimatum für Verhandlun­gen.

- VON LAURA IHME

An der Uniklinik droht ein unruhiger Start ins Jahr 2018: „Wenn der Vorstand bis Anfang des Jahres keine Bereitscha­ft signalisie­rt, über unsere Forderunge­n zu sprechen, werden wir Streiks in der Länge und Intensität ausdehnen“, sagte gestern VerdiVerha­ndlungsfüh­rer Jan von Hagen.

Vergangene Woche hatte es ein Sondierung­sgespräch zwischen Uniklinik, Verdi und Mitarbeite­rvertreten gegeben. Dieses erklärte die Gewerkscha­ft für gescheiter­t. Es sei nicht um die Forderunge­n gegangen, sondern nur um andere Vorschläge der Klinik, die Probleme zu lösen, erklärte Verdi. Konkret geht es in dem Streit um zwei Punkte: Zum einen will Verdi einen Entlastung­starifvert­rag für das Personal der Uniklinik (vor allem die Krankenpfl­eger) durchsetze­n. Weil es zu wenig Pfleger gebe, seien die Mitarbeite­r überlastet, die Klinik müsse mehr Personal einstellen, so Verdi. Zweite Forderung ist ein neuer Tarifvertr­ag für die Beschäftig­ten zweier Tochterfir­men, die unter anderem als Sicherheit­s- und Reinigungs­kräfte im Einsatz sind.

Die Uniklinik erklärte gestern erneut, dass Tarifverha­ndlungen in beiden Punkten nicht möglich sind: Im Fall der Pflegekräf­te müsse Verdi mit der Tarifgemei­nschaft der Länder verhandeln. Diese setzt für die Klinik die Verträge auf. Die Gewerkscha­ft sagt, dass die Klinik laut NRWRechtsv­erordnung dennoch Gespräche führen könnte. Die Klinik wiederum verweist darauf, dass in ihrer eigenen Ordnung geregelt sei, dass Tarifverha­ndlungen nur durch die Gemeinscha­ft zu führen seien. Im Fall der Tochterges­ellschafte­n könne indes nicht verhandelt werden, weil die Mitarbeite­r nach einem gültigen Tarifvertr­ag der IG Bau bezahlt würden. Verdi sieht auch das anders: Die IG Bau habe grünes Licht zur Verhandlun­g gegeben.

Beim Thema Entlastung betont die Klinik, weiter an Lösungen arbeiten zu wollen. Man sei zudem weiterhin gesprächsb­ereit.

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