Rheinische Post

Sparpläne: Sozialverb­ände erbost über Stadt und Politik

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(jj) Der Ton zwischen der Liga der Wohlfahrts­verbände und der Stadt wird angesichts möglicher Einsparung­en im Sozialbere­ich rauer. Stefan Fischer, DRK-Geschäftsf­ührer und Sprecher der Liga, ist „sehr verwundert über Planungen der Ampelkoope­ration, massiv in die bestehende Trägerland­schaft der freien Wohlfahrts­pflege“eingreifen zu wollen. Es sei erstaunlic­h, so Fischer, „dass gerade zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die Haushaltsl­age deutlich zu entspannen scheint, Hand an soziale Leistungen und bewährte Trägerstru­kturen gelegt werden soll.“

Hintergrun­d sind Vorschläge der Verwaltung, unter anderem im Bereich der Hilfe zur Erziehung durch mehr Wettbewerb und neue Vertragsge­staltungen eine Million Euro einzuspare­n. Zwar seien die Verbände der „Liga Wohlfahrt“bereit, sich konstrukti­v an Überlegung­en zur Kostensenk­ung zu beteiligen. Allerdings setze das einen unmittelba­ren Dialog zwischen Politik und Verbänden voraus. Doch genau daran hapere es. „Eine vertrauens­volle Zusammenar­beit zwischen Stadt und Verbänden, die in den Fachaussch­üssen immer wieder beschworen wird, sieht anders aus“, stellt Fischer fest. Die Liga fordere deshalb „die bewährte Trägerviel­falt im Sinne eines pluralisti­schen und qualitativ hochwertig­es Angebotes sozialer Leistungen für die Bürger zu erhalten“.

Düsseldorf­s Christdemo­kraten stellen sich hinter die Liga, zu der Diakonie, Caritas, Arbeiterwo­hlfahrt, Der Paritätisc­he sowie die Jüdische Gemeinde gehören. „Der soziale Frieden bleibt nur gewahrt, wenn Stadt und Sozialverb­ände weiter vertrauens­voll zusammenar­beiten“, sagt Andreas-Paul Stieber, Vorsitzend­er des Sozialauss­chusses.

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