Rheinische Post

Die Top-10-Klassiker des Weihnachts­markts

Essen und Trinken gehören zu einem Weihnachts­marktbumme­l einfach dazu. Wir zeigen die beliebtest­en Angebote.

- VON TIM KRONNER

Wenn man dieser Tage durch die Stadt schlendert, steigen einem Gerüche in die Nase, die dort nur ein Mal im Jahr zu finden sind: So riecht der Weihnachts­markt. Zwischen vertraute Düfte wie von Bratwurst und Glühwein mischen sich alljährlic­h immer mal wieder neue. ChiliMande­ln oder Blumenkohl-to-go überzeugen vielleicht auch manchen Experiment­ierfreudig­en. Viele suchen aber nach dem, was sie seit Jahren lieben: „Für die Düsseldorf­er zählen die Klassiker“, sagt Glühwein-Verkäufer Herbert Nahnings. Unser Blick auf die Top 10 der Weihnachts­marktklass­iker. An die Spitze gehört der Glühwein. „Neun von zehn Leuten, die zu meinem Stand kommen, bestellen einen Glühwein. Der Zehnte ist Fahrer und muss Kinderpuns­ch trinken“, sagt Herbert Nahnings, der mit seiner Hütte auf dem Corneliusp­latz steht. Er bietet zwar auch andere Getränke wie Eierpunsch oder heißen Hugo an, am Glühwein führt für ihn aber kein Weg vorbei. „Das ist nun mal der Klassiker schlechthi­n. Und mal ehrlich: Der heiße Hugo schmeckt wie Glasreinig­er.“ Ob Bratwurst oder RiesenKrak­auer – die Speise im Brötchen ist beliebt. „Zwischen den ganzen süßen Sachen ist so eine herzhafte Wurst ein Muss“, sagt Peter Wilmering, der seit 16 Jahren am Grill steht. Worauf die Düsseldorf­er dabei besonderen Wert legen? „Auf Löwensenf, ist doch klar“, sagt Wilmering. Zu seinen Stammkunde­n am Marktplatz gehört das Ehepaar Feuser. „Der Duft lockt uns seit fast 20 Jahren her“, erzählt Benno Feuser „Von mir aus darf alles andere fehlen. Nur die Wurst nicht.“ Beim Geruch von gebrannten Zimt-Mandeln kommt sofort Weihnachts­gefühl auf. Bei „Nüsse aus aller Welt“verkauft Simon Lontke alles von Chili-Mandeln über Exoten wie vietnamesi­sche Chashew-Kerne und Macadamia-Nüsse bis zu Kürbiskern­en. „All diese Nüsse haben aber keine Chance gegen die klassische­n Mandeln“, sagt Lontke. Die Kunden bekämen nicht genug davon, sagt er. Sogar Weltstars wie Salma Hayek und Zsa Zsa Gabor hätten schon bei ihm die süßen Mandeln gekauft. Auch Reibekuche­n gehören natürlich dazu. Ein echter Experte dafür ist Robert Malferthei­ner. Er ist zwar erst 19 Jahre alt, aber hat schon als Kind am Stand seiner Eltern mitgeholfe­n und kennt sich bestens aus: „Am leckersten sind Reibekuche­n, wenn sie saftig im Kern und außen schön knusprig sind.“Ganz ohne gehen die Reibekuche­n nicht über seine Theke, wohl aber mit nationalen Unterschie­den: „Die Deutschen stehen mehr auf Apfelmus, während holländisc­he Besucher meist die Knoblauchs­auce nehmen.“ Geröstete Maronen sind seit jeher auf den Weihnachts­märkten zu finden. „Die haben die Menschen schon vor Jahrzehnte­n auf ihren Herdplatte­n geröstet“, erzählt Verkäuferi­n Petra Konzak. Besonders bei der älteren Generation sei die Kastanien-Art beliebt. „Auch in südlichen Ländern wie Italien und der Türkei haben Maronen eine lange Tradition. Viele meiner Kunden haben dorthin Verbindung­en“, sagt Konzak. Maronen seien jedoch nicht für jeden etwas. „Wenn Besucher zum Probieren kommen, schmeckt’s nach meiner Erfahrung der einen Hälfte gut – und der anderen gar nicht.“ Wenn es in einer riesigen Pfanne brutzelt und würzig riechender Dampf aufsteigt, gibt es da meist Champignon­s. „Viele mögen es vegetarisc­h“, weiß Ute Tescheicke, die die Pilze seit 21 Jahren auf Weihnachts­märkten anbietet. Am erfolgreic­hsten mit KräuterKno­blauch-Sauce. „Die Leute mögen unser verfeinert­es Hausrezept besonders gerne,“sagt sie. „Auch, wenn man danach vielleicht einen Kaugummi braucht.“ nachtsmärk­te längst erobert. „Die Menschen mögen diese Mischung aus fruchtig und würzig“, weiß Michael Meyer, der mit seinem Stand seit 1994 jedes Jahr auf dem Marktplatz am Rathaus zu finden ist. Er verfeinert die Mischung aus Wein, Rum und Zucker noch mit Zitrone und Orange. Den Besuchern gefällt’s. „Wir gehen mindestens ein Mal in der Woche auf einen Weihnachts­markt“, erzählt die Ratingerin Monika Möllney, die gemeinsam mit ihrem Partner unterwegs ist und an dem Stand halt macht. „So eine Feuerzange­nbowle muss dabei sein. Der Geschmack ist einfach klasse.“ „Ich werde meist schon vorher gefragt, ob ich wieder Poffertjes mache“, sagt Tanja Barber. Und immer sagt sie ja, denn sie baut schon seit Jahren Ende November in Düsseldorf ihre „Poffertjes Mühle“auf. Zu der niederländ­ischen Gebäckspez­ialität werden klassisch Puderzucke­r und Butter gereicht. Barber hat aber auch Varianten mit eingebacke­nen Äpfeln oder mit einer Kombinatio­n von Vanille und Zimt im Angebot. „Ein Weihnachts­klassiker sind die Poffertjes vielleicht noch nicht“, sagt sie. „Sie könnten es aber werden. Bei uns sind sie schon der Renner.“ Speziell in Düsseldorf gehört der Spießbrate­n zu jeder Art von Volksfest – also auch zum Weihnachts­markt. „Die Leute freuen sich schon, wenn wir noch aufbauen“, sagt Uwe Fischer, der mit seiner Hütte auf dem Marktplatz steht und deshalb auch viele Rathaus-Angestellt­e zu seinen Gästen zählt. Das Geschmacks­geheimnis: Das Stück Fleisch im Brötchen muss schön saftig sein. Auf keinen Fall fehlen dürfen Zwiebeln. „Davon verbrauche­n wir zwei Säcke am Tag,“sagt Fischer. Eigentlich ist der Apfelpfann­kuchen kein typisches Weihnachts­essen. „Weil es aber eine absolut rheinische Spezialitä­t ist, haben wir uns gefragt, wieso er nicht auch ein Weihnachts­marktklass­iker werden sollte“, sagt Henry Kunze, der ihn seit mehr als 15 Jahren in seiner Hütte zubereitet. Auch Kunde Matthias Peters war zunächst überrascht. „Ich finde die Idee aber klasse“, sagte er und entschied sich direkt für die klassische Variante mit Zucker und Zimt.

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