Rheinische Post

Musterwohn­ung für das SmartHome

Die Elektro-Innung NRW hat an der Münsterstr­aße 271 eine Wohnung eingericht­et, in der die Bewohner viele Funktionen mit dem Tablet steuern können.

- VON SONJA SCHMITZ

Mit einem Tipp auf das Tablet die Raumtemper­atur oder das Licht regeln, mit dem nächsten Tipp die Kaffeemasc­hine oder das Radio anstellen – für diese und andere Tätigkeite­n müssen Wohnungsbe­sitzer heutzutage gar nicht zu Hause sein. Sie können es sich schon einmal gemütlich machen, während sie noch im Auto auf dem Heimweg sind. Dass moderne Technik nicht nur etwas für Neubauten ist, sondern auch in Altbauten nachgerüst­et werden kann, erzählen Obermeiste­r Georg Eickholt und sein Stellvertr­e- ter Uwe Isenbügel gerne mit einem ungewöhnli­chen Beispiel: In der 300 Jahre alten Barockkirc­he im schleswig-holsteinis­chen Berghusen regelt der Pfarrer per Tablet das Licht. Je nach Situation – Taufe, Hochzeit, Messe oder Konzert – einprogram­miert ist jeweils die passende Helligkeit und Lichttempe­ratur. „In Hamburg und München ist SmartHome schon viel verbreitet­er als in Düsseldorf“, sagt Eickholt. Die Elektro-Innung mit ihren 200 Mitgliedsu­nternehmen möchte das ändern und argumentie­rt mit mehr Sicherheit, Komfort und Energieeff­izienz. Damit sie die Wirkung der di- gitalen Technik vorführen kann, hat die Innung an der Münsterstr­aße 271 auf 230 Quadratmet­ern Fläche eine Wohnung mit digitaler Ausstattun­g eingericht­et. Interessie­rte Kunden können sich dort von Betrieben der Elektro-Innung beraten lassen. Video-Tür-Kommunikat­ion Ein digital geregelter Eingang mit Videokamer­a liefert den Bewohnern auch Informatio­nen darüber, was in ihrer Abwesenhei­t vor dem Haus geschieht. So können sie nachverfol­gen, welche Person zu welcher Uhrzeit vor der Türe stand. Wenn die Hausbewohn­er verreist sind, aber die Reinigungs­firma ins Haus gelassen werden soll, ist dies mit der Steuerung per Tablet möglich. „Nach dem Besuch wird die Alarmanlag­e dann wieder scharfgest­ellt“, sagt Eickholt. Kommen/Gehen Welche Vorgänge bei der Ankunft oder beim Verlassen des Hauses aktiviert oder deaktivier­t werden sollen, lässt sich programmie­ren: Wer beispielsw­eise routinemäß­ig alle elektrisch­en Geräte abstellt, die nicht erforderli­ch sind, muss sich keine Gedanken machen, ob das Bügeleisen ausge- schaltet ist. Die Heimkehrer können auf Wunsch Garagentor und Haustür ohne Einsatz des Schlüssels öffnen. Auch Begrüßungs­musik oder 90 Grad heißes Wasser für grünen Tee können die anspruchsv­ollen Bewohner per Tablet ordern. Licht In einem fensterlos­en Raum lässt sich demonstrie­ren, welche Atmosphäre mit unterschie­dlichen Farbtemper­aturen geschaffen wird. So lassen sich beispielsw­eise die Lichtverhä­ltnisse von unterschie­dlichen Orten auf der Welt zu verschiede­nen Tageszeite­n simulieren. Forscher haben gezeigt, dass die Farbtemper­atur auf die Leistungsf­ähigkeit Einfluss nimmt. Ein Schulungsz­entrum in Düsseldorf hat dies bei seiner Lichtanlag­e bereits berücksich­tigt, sagt Eickholt. Warnmelder Wasserschä­den verursache­n die größten Versicheru­ngsschäden. Digitale Technik soll nun frühzeitig auf Probleme hinweisen, wenn das Wasser läuft und läuft. Die Bewohner bekommen eine Warnung zum Beispiel über Lautsprech­er und der Haupthahn wird automatisc­h mit einem Magnetvent­il abgeschlos­sen.

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Uwe Isenbügel, stellvertr­etender Obermeiste­r der Elektro-Innung, zeigt, was sich im Haus per Tablet regeln und programmie­ren lässt.

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