Rheinische Post

Augen auf bei der Kleiderwah­l

Julian Nagelsmann tritt am Samstag mit 1899 Hoffenheim bei Borussia Dortmund an. Angeblich wird der 30-Jährige zur kommenden Saison neuer BVB-Coach.

- VON JAN MIES UND NICOLAS REIMER

(sid) Ein neuerliche­r „Fauxpas“wird Julian Nagelsmann nicht passieren – und schon gar nicht in schwarzgel­b. „Ich werde ganz genau aufpassen, was ich anziehe. Damit es da auf keinen Fall Gerüchte gibt“, sagte der Trainer des Jahres von 1899 Hoffenheim vor der Partie bei Borussia Dortmund am Samstag (18.30/Sky). Die Kleiderwah­l des 30-Jährigen war schließlic­h schon einmal Auslöser wildester Spekulatio­nen.

Vor ein paar Monaten war es ein roter Mantel (Bayern-Farbe!), den Nagelsmann bei einem privaten Besuch in der Münchner Allianz Arena getragen hatte – für den Boulevard ein klares Zeichen, dass bald die Unterschri­ft beim Rekordmeis­ter anstehe.

Inzwischen wird der Jung-Trainer heftig mit dem BVB in Verbindung gebracht, wo Peter Stöger am Sonntag nur einen Vertrag bis zum Saisonende unterzeich­net hatte. Nagelsmann am frühen Samstagabe­nd in einer modischen, aber schwarzgel­ben Winterjack­e? Die Gerüchte würden sich überschlag­en.

Ausgerechn­ete Hoffenheim­s Mehrheitse­igner Dietmar Hopp hatte die Stimmung am Montag zusätzlich angeheizt. Nagelsmann, teilte der Milliardär auf der Jahreshaup­tversammlu­ng mit, besitze einen verbindlic­hen Vertrag bis 2019. Das kann im Klartext nur bedeuteten, dass der Coach eine Ausstiegsk­lausel in seinem Kontrakt bis 2021 hat.

Für welche Summe Nagelsmann die Kraichgaue­r 2019 verlassen könnte, verriet Hopp nicht. Fakt aber ist: Will Hoffenheim noch mehr kassieren, muss Nagelsmann schon im Sommer 2018 gehen. Der Zwischensc­hritt zum BVB, ehe es zu den großen Bayern geht, erscheint für viele logisch. Unabhängig davon, dass Nagelsmann in München baut und dort auch seine Zukunft sieht.

Der Trainer selbst hatte erst in dieser Woche betont, keinen Kontakt zu anderen Klubs zu haben. „Ich kann mir gerne ein Klebeband mit KK auf die Stirn kleben. Kein Kontakt“, sagte er: „Es ändert sich nicht alle zwei Tage.“Am Dienstag hatte der TSG-Trainer den Dortmunder­n schon einmal eine Stippvisit­e abgestatte­t, als er den Erfolg des BVB beim FSV Mainz 05 (2:0) beobachtet­e. „Unsere Energielei­stung“zuletzt gegen den VfB Stuttgart habe ihm gefallen, sagte der 30Jährige am Freitag auf der Pressekonf­erenz: „Man hat immer gesehen, dass wir unbedingt gewinnen wollten, und wir haben das trotz der Kontergefa­hr sehr reif zu Ende gespielt. Ich bin mir sicher, dass wir wieder ein sehr gutes Auswärtssp­iel zeigen können.“

1899-Nationalsp­ieler Sandro Wagner hat am Donnerstag wieder trainiert, „doch wir müssen das Abschlusst­raining abwarten, um eine finale Entscheidu­ng hinsichtli­ch des Einsatzes zu treffen“, betonte Nagelsmann. Dennis Geiger fehlt wegen einer Gelbsperre.

Einen kleinen Rückschlag musste Nagelsmann aber schon verkraften. Vor der Partie wird der 30-Jährige von seinem Sohn Maximilian im Stich gelassen. „Der legt mir eigentlich immer meine Kleidung raus, er ist nun aber schon in den Urlaub gefahren“, sagte Nagelsmann mit einem Augenzwink­ern: „Mal schauen, ob ich das auch alleine hinbekomme.“

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