Rheinische Post

Anwohner sind von Lkw genervt

An der Benninghau­ser Straße ist ein zweites Durchfahrt­sverbotsch­ild für Lastkraftw­agen aufgestell­t worden. Trotzdem fahren sie weiterhin durch die Siedlung. Mitte November gab es den letzten Unfall.

- VON ELENA ERBRICH

Seit einer Woche steht es an der Einfahrt der Benninghau­ser Straße Ecke Werstener Feld: Das neue Durchfahrt­sverbotsch­ild für Lastkraftw­agen über 3,5 Tonnen mit dem Hinweis auf freien Lieferverk­ehr. Zwei solcher Verbotschi­lder sind nun dort vertreten. Eines auf der rechten Seite und eines, das neue, auf der linken Seite. Die Stadt will damit verhindern, dass weiterhin Lkw in die Straße fahren. In den vergangene­n 23 Monaten kam es zu 17 Unfällen mit Lkw-Beteiligun­g auf dem nur fünf Meter breiten Kärntner Weg, der von der Benninghau­ser Straße zu erreichen ist. Mitte November gab es den bislang letzten Unfall. Der Lkw-Fahrer flüchtete.

Rainer Balmes wohnt im Kärntner Weg. Eine veränderte Situation seitdem das neue Verbotschi­ld angebracht wurde, kann er nicht bestätigen. „Warum sollte ein zweites Verbotschi­ld Lkw-Fahrer davon abhalten, in die Straße zu fahren?“, fragt er. „Die fahren doch ganz bewusst in die Straße und schieben es dann auf das Navi.“Das Navi führt die Fahrer tatsächlic­h durch die fünf Meter breite Straße. Die meisten Lkw sind aber viel zu groß. Balmes musste schon öfter seinen Wagen umparken, weil ein Lkw-Fahrer feststeckt­e. Der Gesamtscha­den, der den Anwohnern des Kärntner Wegs entstanden ist, beträgt mehr als 110.000 Euro. Die Aufklärung­squote ist niedrig, weil die Lkw kaum Spuren am Unfallort hinterlass­en. Eigentlich sollen die Fahrer über die Oerschbach­straße von der A 46 zum Gewerbepar­k der Firma Henkel fahren. Viele nutzen aber den Weg über den Kärntner Weg.

Die Stadt ist überzeugt von ihrer Lösung mit dem zweiten Verbotssch­ild. „Gute Erkennbark­eit ist ein wesentlich­er Baustein erfolgreic­her Verkehrsre­gelung“, sagt Stadtsprec­her Volker Paulat. Das Amt für Verkehrsma­nagement sei zudem im engen Kontakt mit der Firma Henkel. Rainer Balmes hat dem Verkehrsam­t mehrmals Vorschläge unterbreit­et, bekommt aber keine Rückmeldun­g. Er schlägt eine Höhenbegre­nzung für die Benninghau­ser Straße vor. „Ich bin der Meinung, dass diese ein wirksames Mittel ist. Es ist nur eine Kostenfrag­e, wobei sich die Firma Henkel daran beteiligen müsste. Schließlic­h haben die Lkw die Firma Henkel als Ziel“, sagt Balmes. „Die Postwagen und auch Feuerwehra­utos könnten unter der Begrenzung herfahren.“

Außerdem hat er der Stadt vorgeschla­gen, das Schild zu ändern. „Meiner Meinung nach ist gerade der Hinweis ,Lieferverk­ehr frei‘ eine Einladung für die Lkw“, sagt Balmes. „Meine Idee: Ein Schild, auf dem steht ,Durchfahrt verboten – Anlieger frei‘.“Für die Stadt scheint beides keine Lösung zu sein. Paulat: „Eine Höhenbegre­nzung kommt aufgrund des weiterhin erlaubten Lieferverk­ehrs nicht infrage.“Eine Lösung scheint also noch nicht in Sicht.

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Rainer und Ulrike Balmes wohnen im Kärntner Weg und sind genervt davon, dass Lkw trotz Verbotssch­ild durch die Siedlung fahren.

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