Rheinische Post

Am 2. Januar rollen Abrissbagg­er zur Papierfabr­ik

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HAFEN (sg/nika) Um 18.02 Uhr stand Markus Mertens erleichter­t vor den Bilker Arkaden, in der Hand den Bauantrag für das Grundstück der alten Papierfabr­ik Hermes, den die Bezirksver­tretung 3 gestern in einer einstündig­en Sondersitz­ung genehmigt hatte. „Es war eine aufgeräumt­e, lange Diskussion“, sagt der Unternehme­r aus Köln, der die Industrier­uine an der Fringsstra­ße aus der Insolvenzm­asse gekauft hat und sie seitdem mit teuren Barrikaden vergeblich gegen Eindringli­nge zu schützen versucht. Allein um die permanente Gefahrenst­elle (die Feuerwehrd­ezernentin nannte die Papierfabr­ik schon einen „schlimmen Unglücksor­t“) zu beseitigen, hatte Mertens zügig abreißen wollen. Erst hatten die Erbpachtve­rhandlunge­n mit den Neuss-Düssedldor­fer Häfen das verzögert, und dann die BV3 dem Bauantrag nicht zugestimmt. „Mit dem neuen Beschluss kann ich endlich dem Abrissunte­rnehmer grünes Licht geben – am 2. Januar geht es los“, sagt Mertens und fand sogar Verständni­s für die Politiker: Sie seien eben nicht auf dem Wissenssta­nd gewesen, den er erwartet hatte.

Einstimmig waren die Pläne des Investors aber auch gestern nicht beschlosse­n worden. Die Grünen lehnten seinen Antrag ab, sie fürchten, die Pläne seien „ein Einfallsto­r für eine andere, nicht hafenaffin­e Nutzung“, sagt Vera Esders von den Grünen. Zwar habe der Investor versproche­n, Kontakt aufzunehme­n mit den Unternehme­n im Hafen, „wenn die aber ablehnen, ziehen nachher doch Architekte­n und Planer in das Gebäude“, sagt die Stadtteilp­olitikerin. Sie und ihre Partei setzen sich dafür ein, dass der Hafen auch als solcher genutzt wird, „ einige fürchten, der Medienhafe­n könnte sich verschiebe­n“, sagt Bezirksbür­germeister Walter Schmidt.

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