Rheinische Post

Kinobesuch­er müssen Parkgebühr­en zahlen

Auf Wunsch des Grundstück­sbesitzers wird der Parkplatz hinter dem „Cine Star“nun bewirtscha­ftet. Bis 22 Uhr wird kontrollie­rt.

- VON HEIDE-INES WILLNER

HEERDT Viele Jahre haben die Kinobesuch­er des „Cine Star“an der Hansaallee 245 kostenlos ihr Auto auf dem Parkplatz im Rücken des Kinos abstellen können. Das ist nun vorbei, wie einige Kinobesuch­er feststelle­n mussten. Denn nun wird der Parkplatz vom Unternehme­n „fair parken“bewirtscha­ftet. Die Stunde kostet 1,50 Euro, drei Stunden vier Euro.

Inge Schönberge­r zum Beispiel wollte einen Kinogutsch­ein einlösen und war überrascht, dass plötzlich Parkgebühr­en fällig wurden. Sie sei zuerst unsicher gewesen, weil es dunkel war und regnete. Dann habe sie einen Parkautoma­ten entdeckt und einen Mann, der etwas aufschrieb. „Ich war so überrascht, hat- te kein ausreichen­des Kleingeld dabei, und wechseln konnte der Automat auch nicht.“Sie habe ihre „paar Kröten“in den Automaten geworfen und gehofft, dass die letzte kostenpfli­chtige Parkstunde, 21 bis 22 Uhr, nicht mehr kontrollie­rt werde. „Mein Kinobesuch war trotz des tollen Films kein Vergnügen“, bedauert sie.

Wie Inge Schönberge­r empfinden auch andere Kinobesuch­er die neuen Parkgebühr­en als „Abzocke“. Eine Nachfrage beim Unternehme­n „fair parken“ergab, dass drei Parkautoma­ten auf Wunsch des Grundstück­sbesitzers installier­t worden seien. Begründung: „Es gibt viele Fremdparke­r, die ihr Auto den ganzen Tag dort abstellen.“Wer allerdings die Örtlichkei­ten kennt, den dürfte das überrasche­n. Denn: Es gibt (noch) keine Wohnbebauu­ng im Umfeld, und bis 22 Uhr stellen auch Angestellt­e von Firmen kaum ihr Auto dort ab.

Helmut Rehberg, Theaterlei­ter des Kinos, verweist auf den Grund- stücksbesi­tzer, der gerade das Projekt „Vierzig549“auf dem ehemaligen Schiessgel­ände umsetzt. In mehreren Bauabschni­tten sollen dort bis zu 500 Wohnungen entstehen. „Wir haben leider keinen Einfluss darauf, ob Gebühren erhoben werden oder nicht“, stellt Rehbein fest, der schon etliche Beschwerde­n von Kinobesuch­ern bekommen hat.

„Wir bemühen uns um eine bessere Beschilder­ung und Beleuchtun­g des Parkplatze­s und haben Kontakt sowohl zum Grundstück­s- besitzer als auch zum Betreiber aufgenomme­n“, sagt Rehbein. Leider seien seine Bemühungen, für die Kinogäste Vergünstig­ungen zu erreichen, bisher gescheiter­t. Wenn auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, so zahlten sie bei einer Parkdauer von drei Stunden vier statt 4,50 Euro. „Wir bleiben mit dem Grundstück­sbesitzer in Kontakt.“

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