Rheinische Post

INFO Ringen bleibt olympisch – mindestens bis 2028

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Olympia Im Februar 2013 wurde Ringen vom IOC aus dem olympische­n Programm gestrichen. Wladimir Putin, amerikanis­che und ost-asiatische Verbände sowie der deutsche Verband protestier­ten. Drei Monate später und nach einer Neustruktu­rierung des Weltverban­des FILA wurde die Sportart wieder aufgenomme­n. Das gilt mindestens bis 2028. suchte man die Wogen zu glätten, indem ein Bundesliga­ausschuss gegründet wurde mit der Stimmenver­teilung fünf für den Verband und nur vier für die Vereine. „Es wurde immer wieder versucht, Lösungen zu finden. Der DRB arbeitet aber einfach an der Lebenswirk­lichkeit seiner Klubs vollkommen vorbei“, sagt Svent Metzger, Sprecher der DRL. „Wir streben weiter eine Einigung mit dem DRB an, aber es muss Gespräche auf Augenhöhe geben, sonst hat das alles keinen Sinn.“

Nun hat sich der DRB eine weitere Neuerung ausgedacht, mit der er viele Klubs erzürnt. Denn wer Meister wird, muss aufsteigen – und damit quasi eine Klasse überspring­en. Tut er es nicht, drohen 5000-EuroGeldst­rafe und die Zwangsvers­etzung in die Landes- oder Bezirkslig­a. Doch aufsteigen möchte, zumindest im Westen, keiner.

Und so konnte man ein engagierte­s Wettrennen um den letzten Platz beobachten. Weder der TV EssenDellw­ig, noch der KSK Konkordia Neuss oder der bis zum letzten Kampftag mit ihnen punktgleic­he AC Köln-Mülheim wollten gewinnen. Alle drei gehörten jahrelang zum festen Inventar der Ersten Liga, alle drei haben sich vor einiger Zeit aus guten, meist finanziell­en Gründen aus ihr zurückgezo­gen. Und anders als im Fußball, „wo im Falle ei-

„In ein, zwei Jahren sind unsere Eigengewäc­hse so weit, dass sie in der Bundesliga mithalten können“, ist Max Schwindt, als Aktiver dreifacher Junioren-Weltmeiste­r, überzeugt, „in dieser Saison macht der Aufstieg, zumindest in der aktuellen Konstellat­ion, jedoch keinen Sinn.“Denn wie in der Vergangenh­eit Ringer vornehmlic­h aus dem Osten Europas zu den Kämpfen einfliegen zu lassen, das möchten sie in Neuss nicht mehr.

Der Kampf – auf der Matte siegte Konkordia mit 12:9 – wurde vom Verband mit 0:0 und zwei Minuspunkt­en für die Klubs gewertet. Also verloren Neuss und Köln-Mülheim am letzten Kampftag noch einmal „an der Waage“, Essen wurde Meister. Nimmt der Verein sein Aufstiegsr­echt nicht wahr, „droht“Neuss als Vize der Sprung in die Bundesliga. Verzichtet auch der KSK, droht der Verein „im Nirwana zu verschwind­en“, sagt Vorstandsm­itglied Thomas Perlick. Denn die Talente würden dann bei anderen Klubs anheuern.

Was bleibt, ist die Hoffnung auf die außerorden­tliche Mitglieder­versammlun­g des Ringerverb­andes NRW am 8. Januar, auch wenn der zugibt, in Sachen Aufstiegsp­flicht „in keiner Form“eingreifen zu können. Oder auf die DRL. Denn die denkt laut darüber nach, die Gründung einer eigenen „DRL - die Zweite Liga“einzuleite­n.

Es bleibt spannend im deutschen Ringen – wenn auch nur außerhalb der Matte.

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