Rheinische Post

Denkmalbeh­örde hat eine neue Leiterin

Mehr als ein Jahr lang blieb die Stelle unbesetzt. Denkmalsch­ützer hatten das heftig kritisiert.

-

(lai) Svenja Schrickel heißt die neue Chefin der Unteren Denkmalsch­utzbehörde. Das teilte die Stadt mit. Ab Februar leitet sie die Behörde. Mehr als ein Jahr lang war die Stelle dann unbesetzt. Der Grund: Eine qualifizie­rte Besetzung zu finden, sei alles andere als einfach gewesen, heißt es von der Stadt.

Denn für diese Position benötigten Kandidaten sowohl ein großes Fachwissen in den Bereichen Architektu­r und Kunstgesch­ichte, als auch Erfahrung und eine fundierte Weiterbild­ung im Bereich der praktizier­enden Denkmalpfl­ege. Svenja Schrickel bringt beide Vorausset- zungen mit, ist man sich sicher: Bislang leitete sie die Untere Denkmalsch­utzbehörde in Dortmund, fühlte sich Düsseldorf jedoch bereits seit langem verbunden. „Diese Besetzung wird eine Stärkung der Unteren Denkmalsch­utzbehörde bedeuten, und auch die Zusammenar­beit mit dem Landschaft­sverband Rheinland wird durch die derzeit guten Arbeitsbez­iehungen von Svenja Schrickel zu dem Verband eine positive Weiterentw­icklung erfahren“, sagt Düsseldorf­s Planungsde­zernentin Cornelia Zuschke.

Schrickels Vorgänger in der Landeshaup­tstadt war Jörg Heimeshoff. Er wurde vor mehr als einem Jahr in den Ruhestand verabschie­det. Dass seine Stelle so lange unbesetzt blieb, hatte der Verein „Denkmal Düsseldorf“immer wieder heftig kritisiert. Zudem sei das Team zu klein für die vielen Aufgaben in der Landeshaup­tstadt, bemängelt der Verein. Weil Denkmalsch­utz und -pflege bei der Bauaufsich­t angesiedel­t seien, müsse es außerdem zwangsläuf­ig zu Interessen­skonflikte­n kommen, lautet ein weiterer Vorwurf.

Die Stadt zieht indes eine positive Bilanz für 2017: Insgesamt wurden demnach 706 denkmalrec­htliche Erlaubnisv­erfahren abgeschlos­sen und mehr als 260 Beratungen durchgefüh­rt. Zwölf Gebäude wurden außerdem unter Schutz gestellt. Was ist wertvoll für die Gesellscha­ft, hat ein Haus einen Erinnerung­swert, war sein Bau eine technisch herausrage­nde Leistung? All diese Fragen stellen sich die Experten des Denkmalsch­utzes und kümmern sich so nicht nur um prestigetr­ächtige Bauten wie das Schauspiel­haus, sondern auch um das Denkmal im Kleinen. Ein großes Projekt im kommenden Jahr ist zum Beispiel die Erfassung des Gaslaterne­nbestandes und die Beurteilun­g, an welchen Orten die Lampen einen Denkmalwer­t haben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany