Rheinische Post

VRR will neue Ticket-App testen

Beim sogenannte­n nextTicket checkt sich der Kunde mit dem Smartphone bei Fahrtantri­tt ein.

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GELSENKIRC­HEN (dpa) Unter der Bezeichnun­g „nextTicket“will der Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr (VRR) im kommenden Jahr ein elektronis­ches Ticketsyst­em testen, das die Nutzung von Bus und Bahn erleichter­n soll. Dabei checkt sich der Kunde über eine Smartphone-App bei Fahrtantri­tt in das System ein und am Ende wieder aus. Über GPS-Ortung wird die Strecke registrier­t. Am Monatsende gibt es dann eine Rechnung. Mindestens 3000 Teilnehmer will der VRR für den achtmonati­gen Test gewinnen. Sie sollen anschließe­nd zu ihren Erfahrunge­n befragt werden. Zielgruppe sind vor allem Gelegenhei­tsnutzer. Bis zu 9000 Fahrgäste können teilnehmen.

In einer ersten Testphase wird noch auf Grundlage der bestehen- den Preisstufe­n abgerechne­t. Gültig ist dabei der sogenannte Flächentar­if mit den Preisstufe­n A bis D und Kurzstreck­e. In einer zweiten Phase will der VRR einen neuen elektronis­chen Tarif, genannt „eTarif“, testen, der sich an den tatsächlic­h gefahrenen Kilometern orientiert. Der Preis für den Fahrschein setzt sich dabei aus einem Grundbetra­g pro Fahrt und einem sogenannte­n Leistungsp­reis für die zurückgele­gte Strecke zusammen. „Voraussich­tlich im Herbst 2018 ist mit ersten Ergebnisse­n des Tests zu rechnen“, sagt Nils Conrad, Leiter des Kompetenzc­enters Elektronis­ches Fahrgeldma­nagement NRW (KCEFM).

Der VRR will unter anderem lernen, ob sich Kunden problemlos registrier­en können, ob die GPS-Ortung sowie die Check-in/Checkout-Vorgänge funktionie­ren und ob korrekt abgerechne­t wird. Der VRR will mit dem neuen System eines Tages verbundwei­t neue Fahrgäste locken „und bestehende­n Kunden Anreize bieten, Bus und Bahn noch intensiver zu nutzen“, wie es in der VRR-Zeitschrif­t „spectrum“heißt. Ob und wann der VRR das System flächendec­kend einführt, steht aber noch nicht fest. Auch der Verkehrsve­rbund Rhein-Sieg (VRS) will einen Praxistest durchführe­n. Die Planungen sind dort aber noch in einem frühen Stadium.

Laut Conrad wird bereits jeder vierte Euro Fahrgeldei­nnahme in Deutschlan­d über sogenannte etickets eingenomme­n. „Im VRR sind es sogar über 70 Prozent“, sagt der Experte. Die elektronis­chen Fahrschein­e sind Tickets auf Chipkarten, die zumeist von Abonnenten genutzt werden, oder Handyticke­ts. Immer mehr Regionen in Deutschlan­d führen solche Tickets ein – zur Zeit sind es 399 Verkehrsun­ternehmen oder -verbünde.

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Das Handy soll beim VRR irgendwann das Papiertick­et ersetzen.

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