Rheinische Post

Betrunkene Briten sollen vor Kneipentür ausnüchter­n

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LONDON (dpa) An Silvester saufen, bis der Arzt kommt? Wenn es nach dem britischen Gesundheit­sdienst NHS geht, soll das nicht mehr so oft passieren wie bisher. Man teste in Ausgehvier­teln zum Jahreswech­sel mobile Ausnüchter­ungszentre­n, teilte die Behörde am Freitag mit. Bei Erfolg sollen sie flächendec­kend im Land zum Einsatz kommen.

Pub-Besucher und Partygänge­r, die ihr Limit überschrit­ten haben, könnten dann ihren Rausch in Zukunft an Ort und Stelle ausschlafe­n. Das soll die Rettungskr­äfte entlasten, die nach NHS-Angaben an Wochenende­n in der Zeit um Weihnachte­n und Neujahr mit bis zu 70 Prozent ihrer Kapazitäte­n mit Betrunkene­n beschäftig­t sind.

In den sogenannte­n „drunk tanks“(etwa: Auffangbec­ken für Be- trunkene) können Partygänge­r medizinisc­h versorgt werden und sich sogar ausnüchter­n. In Newcastle, Bristol, Manchester und Cardiff sind die Spezial-Lastwagen bereits im Einsatz.

„Wenn der Gesundheit­sdienst alles dafür tut, um sich um kranke und bedürftige Patienten zu kümmern, die berechtigt­erweise und wirklich unsere Hilfe brauchen, ist es einfach egoistisch, wenn Notärzte und Rettungssa­nitäter zu Partygänge­rn geschickt werden, die zu viel getrunken haben und nur einen sicheren Platz brauchen, um auszuschla­fen“, sagte NHS-Chef Simon Stevens der Mitteilung zufolge. Das Kürzel NHS steht für National Health Service. Stevens betonte, es stehe nicht für National Hangover Service (Nationaler Kater-Dienst).

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