Rebensburg verpasst Sieg um 0,04 Sekunden
LIENZ (sid) Es fehlte nicht viel, und Viktoria Rebensburg hätte das Jahr beendet, wie sie in diesen olympischen Winter gestartet war: mit einem Sieg in ihrer Lieblingsdisziplin. Beim Riesenslalom im österreichischen Lienz musste sich die Olympiasiegerin von 2010 aber Federica Brignone aus Italien um 0,04 Sekunden geschlagen geben. „Es war ein solides Rennen. Mit einem zweiten Platz kann man zufrieden sein“, sagte Rebensburg. Wer sie kennt, der ahnte: Sie ärgerte sich auch ein wenig, dass es nicht zum dritten Saisonsieg gereicht hatte. Und deshalb ergänzte die 27-Jährige auch: „Ja, also im ersten Moment knabbert man schon ein bisschen an diesen vier Hundertstel.“
Immerhin: Nach dem kleinen Zwischentief vor Weihnachten mit einem bösen Sturz im Super-G in Val d’Isére und einem 14. Rang im Riesenslalom in Courchevel zwei Tage später war sie wieder auf der Höhe. Die Weihnachtspause, sagte sie, sei „extrem wichtig und nötig“gewesen, „um zu Hause meine Akkus aufzuladen“. Den furchterregenden Sturz zu verarbeiten, „hat auch ein paar Tage gedauert“.
Nach dem ersten Durchgang lag Rebensburg vorne – 0,05 Sekunden vor Mikaela Shiffrin (USA). Im Finale baute sie ihren Vorsprung auf Brignone auf 0,20 Sekunden aus, verlor dann aber noch Sekundenbruchteil um Sekundenbruchteil auf der schwer zu fahrenden Piste.
„Im Riesenslalom ist die Dichte von allen Disziplinen die größte und dadurch eine echte Herausforderung für uns alle. Vier Hundertstel, das ist nur ein Wimpernschlag“, sagte Rebensburg. Auch wenn es kein Sieg war: Der zweiten Platz hat Signalwirkung. Zu den Winterspielen ab 9. Februar in Pyeongchang (Südkorea) wird die Olympiasiegerin von 2010, Olympiadritte von 2014 und WM-Zweite von 2015 mit der Gewissheit fahren können, dass sie um Gold mitfahren kann.