Rheinische Post

Wird der Aalschokke­r endlich saniert?

Die Bezirksver­tretung beschließt Sanierungs­konzept mit Kostenschä­tzung für Schiff im Alten Hafen.

- VON MARC INGEL

ALTSTADT Seit 1996 ziert der Aalschokke­r das Becken im Alten Hafen. Die letzte größere Reinigung liegt ebenso wie eine Wartung bereits mehrere Jahre zurück. Mittlerwei­le hat sich am Rumpf Rost angesetzt, Holzteile wie Mast oder Baum sind verwittert. Die Bezirksver­tretung 1 hatte bereits Ende 2006 die Verwaltung gebeten, zu berichten, in welchem Zustand sich der Aalschokke­r befindet und wie hoch die Sanierungs­kosten wären. Daraufhin hatte das Amt für Verkehrsma­nagement die Schäden aufgeliste­t und Kosten für die Aufbereitu­ng des Überwasser­schiffes in Höhe von 10.000 bis 20.000 Euro ermittelt. Das Unterwasse­rschiff wurde dabei nicht überprüft. Bei einer „verkehrssi­cheren Wiederhers­tellung“müsste wahrschein­lich sogar ein fünfstelli­ger, wenn nicht sechsstell­iger Kostenbetr­ag angesetzt werden.

Seitdem ist nichts mehr geschehen, jetzt hat die CDU den Antrag in die Bezirksver­tretung eingebrach­t, ein Sanierungs­konzept inklusive ei- ner realistisc­hen Kostenschä­tzung für den Aalschokke­r zu erstellen – also für Über- und Unterwasse­rschiff. „Das Sanierungs­konzept sollte ja für eine dauerhafte Erhaltung zielführen­d sein“, erklärt Fraktionsc­hef André Simon, der nun mehr denn je der Überzeugun­g ist, „dass man den Aalschokke­r nicht einfach so auf Dauer verrotten lassen kann. Sonst sinkt der Kahn ir- gendwann, dann sind wir das Problem zwar los, aber das kann ja kaum die Lösung sein.“

Eine Sanierung würde sich aktuell umso mehr lohnen, da der Alte Hafen im vergangene­n Jahr sein schlechtes Image abgelegt hat und zunehmend wieder zu einem Aushängesc­hild der Altstadt geworden ist. Über einen langen Zeitraum hatten randaliere­nde und saufende Ju- gendliche das Areal als das ihre betrachtet. Doch seitdem eine privater Sicherheit­sdienst Patrouille läuft und auch Polizei und Ordnungsam­t verstärkt ein Auge auf den Alten Hafen haben, hat sich die Situation entspannt. Den 15 Meter langen Aalschokke­r aus dem Jahr 1930 jetzt wieder als echten Hingucker instandzus­etzen, würde sich also lohnen, ist Simon überzeugt. Das fanden die anderen Parteien in der Bezirksver­tretung auch, der CDU-Antrag wurde angenommen.

Eine Patenschaf­t für das Schiff hat der Zweckverba­nd Erholungsg­ebiet Unterbache­r See, deren Mitarbeite­r bei der Untersuchu­ng Anfang des Jahres maßgeblich beteiligt waren. Konstatier­t wurde dabei auch, dass eine Instandset­zung im Wasser allenfalls teilweise möglich sei. Wenn der Schiffskör­per wieder ansehnlich und werterhalt­end hergestell­t werden soll, seien die Trockenleg­ung des Beckens und das Aufbocken des Schiffskör­pers anzuraten, hieß es damals. Alternativ sei auch ein Kranen des Schiffs mit Instandset­zung neben dem Becken möglich.

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Seit 1996 ist der Aalschokke­r als Blickfang im alten Hafenbecke­n der Altstadt angebunden. Sein Zustand ist allerdings desaströs.

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