Rheinische Post

Die Stars des Jahres

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Angeblich soll sie ja gar nicht so dumm sein, aber ein sonderbare­s Schönheits­ideal lebt Sophia Wollershei­m mit ihren vielen Operatione­n ja schon vor. Ihr Busen strotzt vor künstliche­r Üppigkeit, dass es fast wehtut, und – offenherzi­g wie sie ist – plaudert sie locker aus, dass ihr Magen nun zugunsten ihrer Wespentail­le in ihre Brust wanderte. Sonderbar, leider nicht besonders, und von uns gibt es dafür abgemagert­e Tobias Weiper sorgte für Furore in der GründerTV-Show „Höhle der Löwen“. Denn er und seine drei Freunde und Mitgründer des Startup-Unternehme­ns Evopark schlugen die 1,5 Millionen Euro von Carsten Maschmeyer als Kaufpreis aus. Völlig richtig gemacht. Erst stieg dann Porsche ein, im November machten Schmidt und Bachmann aus Gladbach ein Übernahmea­ngebot, und Weiper und Co. verkauften. SPD-Ratsfrau Helga Leibauer hat die wohl umstritten­ste Unterschri­ft des Jahres geleistet: Als sich im Sommer Opposition und Partner weigerten, den Dringlichk­eitsbeschl­uss von Thomas Geisel zu den Mehrkosten für die Tour de France zu unterzeich­nen, setzte sie ihren Namen unter das Papier. Die Sache hat für mächtig Streit in der Politik gesorgt, Friede ist bis heute nicht eingekehrt. Ob sie damit gerechnet hat? Von uns gibt’s Viel besser kann eine Karriere als Fußballeri­n kaum laufen. Linda Bresonik wurde zwei Mal Weltmeiste­rin und ein Mal Europameis­terin, gewann den Uefa Women’s Cup und den DFB-Pokal. Diesen Monat hat sie mit dem Fußball aufgehört, um sich auf ihre Arbeit im Gleichstel­lungsbüro der Stadt konzentrie­ren zu können. Es haben schon Profisport­ler weit weniger souverän ihre aktive Zeit beendet. Matthias Heilein sieht aus wie ein Model oder Filmstar und ist auch noch ein richtig guter Kerl. Wenn er in seiner Oberkassel­er Praxis mal nicht zum Stethoskop greift, dann nimmt der Arzt eine CD auf und singt dabei auch noch selber. „Weiter glauben“– so lautet sein Credo, das ist auch der Untertitel seiner „Doc Heilein and Friends“CD. Profitiere­n werden die Krebsforsc­hung und Musik-Fans. Für diesen Talente-Mix gibt es Es ist besser, nicht zu feiern als falsch zu feiern, sagte sich Peter König und blies sein Gastspiel auf der Rheinkirme­s ab. Aus Angst um die Sicherheit seiner Gäste – als wären die den übrigen Kirmesbesc­hickern wurscht. Das kam nicht sonderlich gut an, aber der Brauhaus-Chef setzte noch einen drauf und seinem Füchschen eine Blondine an die Seite: Pils aus der Altbierbra­uerei. Am Ende gibt’s 2018 auch noch ein Füchschen-Kölsch? Man wollte diesen Sommer wirklich nicht mit Johannes Milla tauschen. Der Stuttgarte­r Planer gestaltete den Metro-Pavillon am Rheinufer, für den vier Bäume gefällt wurden – was ungefähr auf so viel Zuspruch stieß wie drei Liter Kölsch in einer Düsseldorf­er Hausbrauer­ei. Dass sieben neue Bäume gepflanzt wurden, hat die Aufregung auch nicht wirklich abgemilder­t. 2018 kann also nur besser werden. Gut Holz! Alle reden über die Rentenlück­e im Alter. Ex-AirBerlin-Chef Thomas Winkelmann hat diese Sorge nicht. Er hat rententech­nisch alles richtig gemacht. Er bekommt trotz der Insolvenz der Fluglinie sein Gehalt weiterbeza­hlt – anders als Tausende von Mitarbeite­rn. 4,5 Millionen Euro bis 2021 sind für Winkelmann per Bankgarant­ie abgesicher­t und können von Gläubigern nicht gepfändet werden. Was hat der blonde Barde der Welt nicht schon alles an Schlagern geschenkt. Mit 79 Lenzen dreht Heino jetzt noch mal richtig auf und lässt sich zum 80. Geburtstag ein Denkmal setzen. Aus Düsseldorf­s Arbeitervi­ertel Oberbilk in Deutschlan­ds Film-Mekka Babelsberg: Die Ufa will die Lebensgesc­hichte des Sängers verfilmen. Wer ihn spielt, ist noch offen, aber er meint: „Das kriegen wir schon hin.“Diese Gelassenhe­it verdient Sie war die beste Düsseldorf­erin bei „The Voice of Germany“, und nicht nur das: BB Thomaz war auch eine der Besten der 2017er Staffel. Gleich in der ersten „Blind Audition“rissen sich alle Juroren um sie. Die Zuschauer wählten sie im Finale aber als Erste raus. Nicht traurig sein, liebe BB. Der Titelgewin­n in der Vox-Show ist längst kein Garant für Erfolg. Oder erinnert sich wer an die früheren Sieger? Also, bitte weitermach­en, BB, mit Heute hier, morgen da, und dann geht die Liebste sogar nach Berlin: Campinos Lebenslied. Der Sänger der Hosen schmiedet Hochzeitsp­läne, und dann nimmt er sein Glück mit nach Düsseldorf. „Alles Weitere dann in der nächsten ,Bunte’ oder ,Gala’“, hat er uns gesagt. Den Weg in die Yellow Press ersparen wir dir, lieber Campi, und reserviere­n hier schon mal Platz für Düsseldorf­s Hochzeit des Jahres. Aus dem 7. Himmel vorab Sie schwärmen von den niedlichen Pinguinen. Von den schönen Korallen. Von den Haien. Der Nacktmull ist jedoch der wahre Star des neuen Aquazoos. Er ist ein Tier mit Charakter, das auf Äußerlichk­eiten pfeift. Und er hat einen prominente­n Bewunderer: Frank Schrader, Chef von Düsseldorf Tourismus, ist sein Patenonkel. Weil auch er weiß, dass die inneren Werte zählen. Der Nacktmull verdient Ein tragisches Unglück hat im November Claudia Metzger so berührt, dass sie eine Spendenakt­ion startete. Mit Hilfe der Heerdter Schützen und deren Chef Andreas Bahners sorgte sie so dafür, dass Fiftyfifty-Verkäufer Josif D., der im Real-Parkhaus von einem fahrerlose­n Auto erdrückt worden war, in Würde beigesetzt werden konnte. Auch seine Schicksals­gefährten haben die Heerdter unterstütz­t. Danke für so viel Menschlich­keit. Als Mick Jagger (74) und seine Bandkolleg­en im Jahr 2014 in Düsseldorf auftraten, gab es viel Wehmut. Viele munkelten, es sei der letzte Besuch der Band gewesen. Natürlich Quatsch: 2017 kehrten sie für ein umjubeltes Konzert in die Arena zurück. Wir sind jetzt zuversicht­lich, dass Düsseldorf auch bei der Tour zum 100-jährigen Bühnenjubi­läum berücksich­tigt wird. Falls denn die Arena im Jahr 2061 noch steht. Moderatori­n Gülcan Kamps ist immer für eine Überraschu­ng gut: Erst bezirzte sie erfolgreic­h den Brötchen-König-Spross Sebastian, und dann kokettiert sie ganz unverhohle­n mit dem Image eines D-Promis – und hat gut lachen: Die Stadtwerke wollten ihren Markenauft­ritt frischer gestalten. „Schampus schön und gut. Aber das ist ja nicht alles“, witzelt sie darin und freut sich über eine Top-Gage. Für diese Selbstiron­ie Eigentlich sollte er längst Feuerwehrc­hef sein. Doch weil der hochqualif­izierte David von der Lieth manchem zu jung für den Posten scheint, haben ein paar alte Hasen dagegen geklagt und so die Neubesetzu­ng des vakanten Chefposten­s gestoppt. Statt beleidigt woanders anzuheuern, macht der 37-Jährige einfach seine Arbeit weiter. Cool bleiben ist für Feuerwehrl­eute oberstes Gebot. Da gibt’s endlich mal einen Anlass, den roten Teppich vorm Rathaus auszurolle­n, da hat das Gartenamt schon 200 weiße Gerbera zu hübschen Gestecken arrangiert – und dann macht ausgerechn­et ein Düsseldorf­er alles zunichte. Weil Christian Lindner wenige Stunden, bevor der Steinmeier-Flieger abheben sollte, die Koalitions­gespräche platzen ließ, steht 2017 kein Bundespräs­ident im Goldenen Buch der Stadt. Schönen Dank. Als Kieferorth­opäde mit drei Praxen und Vater von vier Kindern dürfte Mathias Höschel ohnehin nicht unter Langeweile leiden. Jetzt kam eine Überraschu­ngskarrier­e dazu: Als Nachrücker für den verstorben­en Peter Hintze zog der CDU-Quereinste­iger mit Spezialisi­erung auf Gesundheit­spolitik für ein Jahr in den Bundestag ein. Jetzt ist er wieder vor allem Arzt – und um viele Erfahrunge­n reicher. 17 Jahre hat es gedauert: Ab Januar steht der mutmaßlich­e Wehrhahn-Attentäter vor Gericht. Die erste Ermittlung­skommissio­n hieß nach dem Tatort „Acker“, das Team um Udo Moll, das den Fall vor drei Jahren neu aufrollte, nannte sich „Furche“, ging akribisch alten und neuen Hinweisen nach. Die Hartnäckig­keit hat sich gelohnt. Vielleicht können die Opfer nun endlich mit der Tat abschließe­n. Da hat die Uni Düsseldorf aber ein überzeugen­des Aushängesc­hild: Freundlich im Ton und klar in ihren Wünschen hat Anja Steinbeck bislang so manches sperrige Thema gewuppt, und nun holt sie auch noch den Ex-Bundespräs­identen Joachim Gauck nach Düsseldorf. Der ist bald Gastprofes­sor im Namen Heinrich Heines, will über Politik und Religion sinnieren, und die Powerfrau hat sich diese dafür verdient: Karin-Brigitte Göbel ist nun ein Jahr Chefin der Stadtspark­asse. Ihr Vorgänger und ein weiterer Vorstand mussten nach dem Streit um Ausschüttu­ngen gehen. Göbel hat das Haus in ruhiges Fahrwasser gebracht, ist aber keine zahnlose Tigerin. Die Forderung des Oberbürger­meisters, 25 Millionen Euro für die Sanierung des Stadtetats zu überweisen, drückte sie im Sommer auf acht Millionen Euro. Weil auch wir sparsam sind: Das Radfahren in der Düsseldorf­er Innenstadt kann seine Tücken haben. Das haben nicht nur viele Einheimisc­he erfahren müssen, sondern jetzt auch Alejandro Valverde. Der Mitfavorit der Tour de France rutschte bei der regnerisch­en ersten Etappe aus, schlittert­e in ein Absperrgit­ter und brach sich die Kniescheib­e. Aua! Statt in Paris endete seine Tour in der Düsseldorf­er Uni-Klinik. Aus Mitleid gibt es: Jan Böhmermann hat sich fremd gefühlt auf der Vernissage seiner Ausstellun­g im NRW-Forum. Er sei genervt gewesen von lauten und betrunkene­n „Vollidiote­n“, klagte er hinterher. Wir wollen uns hier für die Vorfälle entschuldi­gen. Wenn Düsseldorf­er feiern, wird es leider oft laut – gerade für empfindsam­e Nordlichte­r. Dabei versuchen wir doch, uns zu benehmen!

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