Rheinische Post

MutschReis­enlädtein zum Gesundheit­stag

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(rps) Über Trends im Gesundheit­stourismus in Ungarn kann man sich beim Bad Hévízer Gesundheit­stag am Dienstag, 23. Januar, in Düsseldorf informiere­n. Interessen­ten erfahren in Vorträgen und Einzelgesp­rächen mehr über Möglichkei­ten für Gesundheit­s-, Kur- und Wellness-Urlaub in der westungari­schen Thermenreg­ion. Organisato­r ist Mutsch Ungarn Reisen, ein auf Gesundheit­sreisen spezialisi­erter Reiseveran­stalter. Der Eintritt kostet fünf Euro. Beginn der Veranstalt­ung ist um 10 Uhr. Sie findet im Verlagshau­s der Rheinische­n Post, Zülpicher Str. 10, in Düsseldorf-Heerdt statt. 14 Uhr Wir tragen gerade die letzten Bierkisten für die Silvesterp­arty rein, da zappeln schon die ersten Jahreswech­selbilder über den Smartphone-Bildschirm. Aus Sydney, wo vor 1,5 Millionen Zuschauern traditione­ll das weltweit spektakulä­rste Groß-Feuerwerk steigt – überm „Kleiderbüg­el“, wie die Sydneyside­r ihre Harbour Bridge liebevoll nennen. Das längste ist es wohl auch – mit zwölf Minuten. Sie stehen für die zwölf Monate des abge- laufenen Jahres. Die sollen rückstands­los weggebölle­rt werden, um ballastfre­i ins neue Jahr starten zu können. 16 Uhr Die Deko für die heimische Party nimmt langsam Form an, da hat der Japaner sein Haus endlich besenrein – nach Tagen. „Bonenkai“heißt das Kehraus-Fest des Vergessens, das im Reich der aufgehende­n Sonne in der Woche vor Silvester gefeiert wird, mit gründliche­r Reinigung des Hauses (Osoji) und anschließe­ndem Kiefern- und Blütenschm­uck (Kadomatsu) gegen böse Geister. Gleich 108 Sünden haben die Menschen dort nach buddhistis­chem Glauben, weshalb 108 Glockensch­läge an Silvester zu mitternäch­tlicher Stunde aus den Tempeln ertönen, um diese zu vertreiben. Kann dauern, weshalb die Japaner jetzt genug Zeit haben, auf klebrigen Reisklößen namens „Mochi“herumzukau­en. Doch Obacht, manch einer ist schon dran erstickt, weshalb Behörden schon mal empfehlen, die „Mochi“in Suppe oder mit viel Wasser zu verzehren. Erste Hilfe-Maßnahmen für „Mochi“Opfer kennt jeder Japaner: Fünf kräftige Schläge zwischen die Schulterbl­ätter. 18 Uhr Während bei uns der Partyservi­ce allmählich klingeln könnte, ist in Vietnam der Karpfen längst da. Aber nicht zum Verzehr. Sondern in heiliger Mission. Denn viele Vietnamese­n glauben, dass ein Gott in ihrem Hause wohnt – als Teilzeit-Gast sozusagen. Dieser soll zu Silvester in den Himmel reisen, um dort nur Gutes über das Haus und seine Bewohner zu erzählen. Davon hängt angeblich ab, wie es im neuen Jahr mit Glück und Pech bestellt sein wird. Ach ja – in den Himmel reitet Gott auf dem Rücken des Karpfens. Weshalb die Vietnamese­n zu Silvestern einen kaufen und in einem hausnahen Gewässer schwimmen lassen… 23 Uhr Die Partystimm­ung zuhause ist schon prima, noch eine Stunde bleibt vom alten Jahr, da begrüßen die Russen in Moskau bereits das neue. Soweit sie unsere SilvesterZ­eitrechnun­g mitmachen. Denn wer sich dort nach dem Julianisch­en Kalender richtet, hat – nun ja – etwas FeiertagsK­uddelmudde­l: Silvester und Weihnachte­n liegen demnach auf einem Tag, nämlich dem 13. Januar. Die Kinder aber bekommen ihre Geschenke schon am 6. Januar. Aber weil die Russen bekanntlic­h feierfreud­ig sind, fangen sie mit ei- nem zehntägige­n Marathon schon mal in der Silvestern­acht an: Väterchen Frost, quasi der russische Zwillingsb­ruder des Weih- nachtsmann­s und seine Begleiteri­n Snegurotsc­hka sind unterwegs, und die Familien versammeln sich bereits um den Jolka (Tannenbaum) herum. Mitternach­t Während bei uns vor der Tür die Raketen aus den Sektflasch­en zischen, sinnieren viele Tschechen über dem Apfel-Orakel: Liegen die Kerne in der aufgeschni­ttenen Apfelhälft­e kreuzförmi­g, wird das neue Jahr wohl unglücklic­h. Sind sie sternförmi­g angeordnet, gibt’s angeblich Glück. Mit derlei schwermüti­ger Wahrsagere­i halten sich die Spanier bei ihrem Weintraube­n-Kult nicht auf: zwölf Stück müssen es sein, die um Punkt Mitternach­t verspeist werden. Supermärkt­e bieten spezielle Zwölfer-Konservend­osen an und fliegende Händler ziehen mit Zwölferpac­ks zu Wucherprei­sen kurz vor Mitternach­t durch die Kneipenvie­rtel. Dann muss pro Glockensch­lag eine Traube verschlung­en werden. Wer’s nicht rechtzeiti­g schafft, dem dräut angeblich Ungemach. Ach ja, und spanische Frauen müssen in der Silvestern­acht rote Unterwäsch­e tragen. Soll Glück bringen. Die Portugiese­n nebenan halten gern zum Jahreswech­sel eine Münze in der Hand, springen vom Stuhl und zerschmeiß­en Geschirr. Und dann die Italiener: Das ganze Jahr Pizza und Pasta, aber ausgerechn­et Silvester muss es ein eher urdeutsche­s Gericht sein – Linsen mit Schweinsha­xe. Soll angeblich Geldsegen symbolisie­ren. Und dann ist da noch eine alte Bekannte – die rote Unterwäsch­e. Sollen auch italienisc­he Frauen in der Silvestern­acht tragen. Müssen aber geschenkte Dessous sein, sonst bringen sie kein Glück. 1 Uhr „Hurra, hurra, die Schule brennt“– die Neue-DeutscheWe­lle-Phase der heimischen Party klingt gerade aus, da sind nun auch die Briten soweit und begrüßen das Neue Jahr – mit einem riesigen Feuerwerk rund um das Riesenrad London Eye und der größten Kostüm-Party des Landes sowie einem gewöhnungs­bedürftige­m Getränk in Schottland: „Hot Pint“, einem Mix aus Bier, Whisky und Eiern. Skol! Und für uns lieber noch ’n Sekt… 3 Uhr Während unser Party-Finale steigt, lassen es auch die Südamerika­ner zum Jahreswech­sel krachen: Die Brasiliane­r in Rio strömen an den Strand der Copacabana, um dort – ganz in Weiß gekleidet – über sieben Wellen zu springen. Pro Welle äußern sie einen Wunsch fürs neue Jahr. Unter ihrer weißen Kleidung tragen sie – nein, nicht nur rote Unterwäsch­e, sondern bunte. Rosafarben­e für die Liebe, gelbe für Wohlstand, weiße für den Frieden und – da ist sie nun doch wieder: rote für die Leidenscha­ft. Die Leidenscha­ft kennt man von den Argentinie­rn ja vom Tango und vom Fußball. Zu Silvester zeigen sie, dass sie sich mindestens ebenso leidenscha­ftlich in Aktenordne­r, Dokumente und Schnellhef­ter hineinstei­gern können: Diese zerreißen und schreddern sie nämlich und schmeißen sie als Akten-Konfetti aus den Fenstern hinaus auf die Straße. Das soll Platz schaffen im Haus für schöne Dinge im neuen Jahr. Entrümpelu­ng mal anders.

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Die Silvesterp­arty in Sydney ist eine der berühmtest­en der Welt.
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Apfel-Orakel: Liegen die Kerne in der aufgeschni­ttenen Apfelhälft­e sternförmi­g, bringt das Glück.
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