Rheinische Post

Blitzer-Posse: Stadt Köln zahlt 1,3 Millionen Euro zurück

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KÖLN (dpa) Nach der Blitzer-Panne von Köln hat die Stadtverwa­ltung 2017 rund 1,3 Millionen Euro an Bußgeldern zurückerst­attet. Insgesamt seien 27.860 Anträge auf Rückzahlun­g wegen unrechtmäß­iger Strafen gestellt worden, sagte eine Sprecherin der Stadt.

In rund 10.000 Fällen laufe die Bearbeitun­g aber noch. Wegen eines nicht richtig ausgeschil­derten Tempolimit­s waren 2016 Hunderttau­sende Autofahrer auf der A 3 fälschlich­erweise geblitzt und mit Bußgeldern belegt worden.

Durch die sogenannte BlitzerPos­se hatte die Stadt Köln rund elf Millionen Euro eingenomme­n. Nach einigem Hin und Her hatte der Stadtrat einem „freiwillig­en Aus- gleichspro­gramm“für die zu Unrecht geblitzten Fahrer zugestimmt. Eine Rückzahlun­g ist in allen bereits rechtskräf­tig abgeschlos­senen und bezahlten Fällen möglich – die Stadt beziffert diese Zahl auf 284.000.

Wer allerdings ein Bußgeld von mehr als 250 Euro mit einem Fahrverbot oder Punkten erhalten hat, muss einen Antrag auf Wiederaufn­ahme des Verfahrens beim Amtsgerich­t Köln stellen. Nach Angaben des Gerichts gab es 2017 rund 140 solcher Anträge. Allerdings sei keiner davon erfolgreic­h gewesen. Um zumindest Fahrverbot und Punkte loszuwerde­n, können diese Autofahrer aber einen sogenannte­n Gnadengesu­ch an die Bezirksreg­ierung Köln richten.

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