Rheinische Post

Läufer Thorwirth erreicht neue Dimensione­n

Der Mittelstre­ckler des SFD 75 schaffte im vergangene­n Jahr den Durchbruch und wird nun von der Stadt gefördert.

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Es gibt Sportler, denen das Talent in die Wiege gelegt wird und solche, die sich den Erfolg hart erarbeiten müssen. Maximilian Thorwirth zählt wohl eher zur zweiten Kategorie. Das Kämpferher­z ist dem Mittelstre­ckler vom SFD 75 Süd in seinen Rennen anzusehen. Kennzeichn­end dafür ist sein ausgeprägt­er Laufstil auf den Zielgraden, wenn Thorwirth die Zähne zusammenbe­ißt und den Kopf zur Seite schwenkt – als würde er sagen: „Nein, noch gebe ich mich nicht geschlagen.“Dass ein solcher Kampfgeist belohnt wird, bekam Thorwirth 2017 zurückgeme­ldet.

Angefangen mit dem PSD Bank Meeting, bei dem Thorwirth als bes- ter Düsseldorf­er abschnitt, begab sich der Sportstude­nt auf die Überholspu­r. Unvergesse­n bleibt dabei das Herzschlag­finale gegen Jens Mergenthal­er vom SV Winnenden bei den deutschen U23-Meistersch­aften in Leverkusen, als sich Thorwirth mit einem Vorsprung von sieben Hundertste­ln den 5000Meter-Titel sicherte (14:25,71 Minuten). Damit schrieb Thorwirth ein kleines Stück Düsseldorf­er Sportgesch­ichte, denn einen deutschen Juniorenme­ister hatte die Stadt auf dieser Distanz noch nie.

Die Leistungen des 22-Jährigen sorgten für Aufsehen, und so ging für den Schützling des Trainer-Duos Julia Tharun-Hirschi und Bernd Zahlten ein Traum in Erfüllung. Im Juli lief Thorwirth bei der U23-EM in Polen zum ersten Mal im Deutschlan­dtrikot auf. Der 20. Platz in 3:46,87 Minuten spiegelte nicht ganz die erhoffte Leistung wider. „Ich habe versucht, das Ganze wie ein normales Rennen anzugehen, aber wenn man im Call-Room neben den besten Läufern Europas sitzt, ist das schon überwältig­end“, sagte Thorwirth und hoffte, dass es nicht der einzige Auftritt im Nationaltr­ikot bleiben würde. Und im Dezember schenkten die Bundestrai­ner dem Düsseldorf­er erneut ihr Vertrauen und beriefen ihn in das Aufgebot für die Mixedstaff­el (4 x 1500 Meter) bei den Cross-Europameis­terschafte­n in der Slowakei. „Die Nominierun­g hatte sich in Gesprächen und durch die Leistungsd­iagnostik in Leipzig zwar angedeutet, aber den Brief offiziell zu bekommen, war eine große Ehre“, erklärt Thorwirth. Im zweiten Anlauf war er auch mit seiner Leistung zufrieden, die dem deutschen Team zum siebten Platz verhalf (19:10 Minuten).

Bei dieser erfolgreic­hen Saison – die laut Thorwirth „einen Durchbruch in neue Dimensione­n“bedeutete – ist es die logische Konsequenz, dass die Sportstadt den Mittelstre­ckler in den Kreis der Athleten mit spezieller Förderung aufnahm. Diesen Status hatte er schon lange anvisiert. „Mit dem Stipendium wird mein Masterstud­ium mitfinanzi­ert und ermöglicht“, berichtet er. Die Förderung ist aber vor allem ein weiterer Beleg dafür, dass es sich lohnt, für seine Träume zu kämpfen. Maximilian Thorwirth

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Maximilian Thorwirth

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