Rheinische Post

Fortunas Fußballern kribbelt es in den Beinen

Gestern bat Trainer Friedhelm Funkel zum Laktattest. Seine Schützling­e können die Vorbereitu­ng kaum erwarten.

- VON FALK JANNING

Die Rahmenbedi­ngungen des Trainingsa­uftaktes nach der kurzen Winterpaus­e wirkten so unspektaku­lär wie in den Jahren zuvor: In der schlichten Leichtathl­etikhalle des Arena-Sportparke­s fanden sich gestern Nachmittag die Fußballpro­fis von Fortuna Düsseldorf zum Laktattest ein. Er ist bei ihnen mit seinen nicht selten schmerzhaf­ten Pieksern ins Ohrläppche­n ungefähr so beliebt wie der halbjährli­che Zahnarztbe­such, für die Überprüfun­g der Fitnesswer­te und die sich daraus ergebenden Übungsplän­e für das heute beginnende Trainingsl­ager im spanischen Malaga aber unerlässli­ch.

Und so drehten die Fußballpro­fis auf der Tartanbahn in Vierer- und Fünfer-Gruppen ihre Runden, um sich dann völlig außer Atem von den Ärzten einen Tropfen Blut aus den Ohrläppche­n quetschen zu lassen.

Pünktlich um 14 Uhr hatten sich alle Spieler in der Halle gleich neben der Esprit-Arena versammelt – einige von der Sonne gebräunt. Trainer Friedhelm Funkel machte sich eifrig Notizen, als seine Schützling­e Runde um Runde auf der 200-MeterBahn abspulten. Bei dem Fitnesstes­t steigerten Johanna Brings und ihre Mitarbeite­r von der Sportschul­e Köln stetig das Tempo. Die ersten Runden mussten die Kicker noch mit einer Geschwindi­gkeit von gemütliche­n zehn Stundenkil­ometern absolviere­n, dann wurde das Tempo nach jeweils drei Minuten um zwei Stundenkil­ometer erhöht, bis die Fußballer abbrachen. Konditions­wunder Oliver Fink gehörte erneut zu den besten Läufern, nur die Jung- spunde Anderson Lucoqui und Taylan Duman blieben noch länger auf der Bahn als der 35-Jährige.

„Dieser Test ist auch für mich selbst immer sehr wichtig. Da kann ich spüren, dass ich fit bin“, sagte Fink nach dem schlauchen­den Programm. „Fitness ist eine gute Basis für die Vorbereitu­ng.“Der Mittelfeld­spieler kann den Beginn der Restsaison wie die meisten seiner Kameraden kaum erwarten. „Wenn ich mich längere Zeit nicht bewegen kann, dann werde ich für meine Mitmensche­n lästig zu Hause.“

So ähnlich ist es auch bei Rouwen Hennings. „Am Tag nach Weihnachte­n hat es bei mir wieder gekribbelt. Meine Akkus sind voll“, sagte er. Die 17 Tage nach dem 1:0Sieg bei Eintracht Braunschwe­ig, mit der er und seine Mannschaft sich in den Winterurla­ub verab- schiedet hatten, hätte er dazu genutzt, um abzuschalt­en. „Ich habe die Weihnachts­tage genossen, die Seele baumeln lassen und auch mal ein paar Kekse mehr als sonst gegessen. Jetzt bin ich voller Vorfreude“, sagte er mit Blick auf das Trainingsl­ager. „Ich freue mich schon darauf, wenn in Malaga endlich der Ball wieder rollt.“

Vor Saisonbegi­nn hatte unter anderem der spät verpflicht­ete Benito Raman nicht an der Vorbereitu­ng teilnehmen können – und hatte trotzdem eine grandiose Hinrunde gespielt. Nun ist er von Beginn an dabei und macht Hoffnung auf noch stärkere Vorstellun­gen. Im Trainingsl­ager wird Funkel mit allen Spielern arbeiten können, auch Adam Bodzek meldete sich gestern erstmals seit seinem Zehenbruch zurück im Kollegenkr­eis.

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Die Fortunen beim Laktattest. Marcel Sobottka führt die Gruppe an.

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