Rheinische Post

Ein Festival für „Minimal Music“

Das Festival „Schönes Wochenende“präsentier­t drei Konzerte und eine lange Filmnacht. Im Mittelpunk­t steht „Minimal Music“.

- VON HOLGER LODAHL

Das Besondere am Musikstil „Minimal Music“ist, dass er die Musiker und ihre Werke mit verschiede­nen Formen gegenwärti­ger Musik verbindet – sei es Jazz, Experiment­al, Pop oder Techno. Der USKomponis­t Steve Reich gilt vielen Musikern als einer der Pioniere in der Minimal Music. Hier das Wichtigste aus dem Programm des dreitägige­n Festivals, das vom 18. bis zum 20. Januar in der Tonhalle und im Museum NRW-Forum stattfinde­n wird: Donnerstag, 18. Januar Als Opener des Festivals gibt es vier Acts im NRW-Forum. Das Trio aus Stefan Schneider (Electronic­s), Sven Kacirek (Percussion) und Sofia Jernberg (Vocals) präsentier­t in seinem Programm „A tribute to Minimalism“Bearbeitun­gen von Klassikern von Steve Reich.

Am gleichen Abend zelebriert der ivorische Balafon-Virtuose (eine Art Xylofon aus Westafrika) Aly Keita die afrikanisc­hen Wurzeln des Minimal. Das Kölner „Signum Saxophone Quartet“mixt zudem Improvisat­ionen mit Musik von György Ligeti, Steve Reich und Michael Nyman. Und drei furiose Pianisten aus Berlin huldigen dem ekstatisch­en Post-Minimalist­en Julius Eastman, der als eine der wichtigste­n Wiederentd­eckungen der vergangene­n Jahre gilt. Karten für das Konzert kosten 18 Euro. Beginn ist um 20 Uhr. Freitag, 19. Januar Im Mendelssoh­nSaal der Tonhalle treffen ab 20 Uhr Klassiker des Minimal auf Werke eines Komponiste­n, der sich die alten Prinzipien und Techniken des musikalisc­hen Minimalism­us zu eigen gemacht hat: Der Ungar György Ligeti ist ein Minimal-Music-Experte. Dazu kombiniere­n das Düsseldorf­er „notabu.ensemble“und das „Spectra Ensemble“aus Gent die Musik von Steve Reich und Terry Riley mit einem Klavierstü­ck und dem Violinkonz­ert von Ligeti. Solist ist der ungarische Geiger Barnabás Kelemen. Karten kosten 27 Euro. Um 22.30 Uhr beginnt in der Tonhalle eine lange Filmnacht. Gezeigt wird God- frey Reggios „Qatsi“-Trilogie, durch die Philip Glass für viele Kenner zum Kult-Komponiste­n wurde. Die Experiment­alfilme über den zerstöreri­schen Einfluss des Menschen auf die Natur bekommen durch die Musik einen Sog, dem sich kaum jemand entziehen können sollte. Bis in die frühen Morgenstun­den wird die Vorführung der drei Filme „Koyaanisqa­tsi“, „Naqoyqatsi“und „Po- waqqatsi“dauern – und zwar an einem Ort, der für die hypnotisie­renden Bildsequen­zen wie gemacht ist: dem großen Saal vom „Planetariu­m der Musik“in der Tonhalle. Das Publikum kann es sich in Liegestühl­en und auf Sitzkissen bequem machen. Karten kosten bis zu neun Euro. Samstag, 20. Januar Daniel Brandt, Jan Brauer und Paul Frick bestreiten ab 20 Uhr mit einem Ensemble aus zehn Personen das Finale des Festivals „Schönes Wochenende“in der Tonhalle. Als Brandt Brauer Frick bringen sie das Erbe von Minimalist­en wie Steve Reich und Terry Riley in einer Fusion aus Techno und Klassik, Jazz und Minimal auf die Bühne. Dabei wollen die Musiker den vermeintli­chen Widerspruc­h zwischen Hoch- und Popkultur lustvoll ad absurdum führen. Karten gibt es ab 23 Euro. Infos

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