Mit Donald Trump auf Beutezug im Karneval
(hbm) Als ganz Deutschland noch gebannt auf Umfragewerte schaute, die Bundestagswahl noch bevorstand, zerbrachen sich die StunkAutoren Martin Maier-Bode, Jens Neutag und Sabine Wiegand schon den Kopf über die Zeit danach. Sollten sie die neue Regierung in den Fokus ihrer kabarettistischen Karnevalssitzung im Jahr 2018 stellen? Oder lieber nicht? „Dass Merkel bleibt, wusste man“, sagt Maier-Bode, „aber wie – das wusste man nicht“. Also ging das Trio auf Nummer sicher und ist heute, nach dem Scheitern der JamaikaKoalition, richtig froh darüber. Denn die aktuelle Auflage des Stunks vom Neusser Theater am Schlachthof, die erstmals im Capi- tol-Theater gezeigt wird (ab 26. Januar), dreht sich um Donald Trump – als „König der Möhnen“. Der USChef reist nach Düsseldorf, um auf Anraten der NSA den Karneval auf Trab zu bringen und damit sein Image als Macher aufzupolieren. „Und was mag diesen machohaften Mann wohl am stärksten begeistern? Natürlich Altweiber!“erklärt Maier-Bode und lacht. Schon beim Stunk 2017 war Trump dabei, aber nur in einer relativ kleinen Rolle, nun läuft er zur großen Form auf. Als Kabarettist (unter anderem im Kom(m)ödchen) weiß Maier-Bode um das Problem in der Trump-Darstellung. „Es ist nicht einfach, jemanden zu übertreiben, der schon so übetrieben wirkt“, sagt er. Doch weil Stunk immer auch eine Mischung aus Welt-, Bundes- und Lokalpolitik ist, haben deutsche Minister ihren Auftritt, geht es um „Dieselgate“und Groko, ParadisePapers und Katalonien-Konflikt. Und natürlich wird kräftig gegen Düsseldorf geschossen. Dass die Stadt mit Oberbürgermeister Geisel jemanden habe, der kaum ein Fettnäpfchen auslasse, mache es einfach, Themen zu finden, sagt MaierBode. Sabine Wiegand hat mit dem Ensemble mit Harry Heib, Jens Kipper, Franziska Lehmann, Ilva Melchior, Dennis Prang, Jens Spörckmann, Carolin Stähler und sich selbst 16 Songs gecovert. Für die zehn Vorstellungen gibt es noch Restkarten.