Stadt macht die Schotten dicht
Für Sonntag wird erwartet, dass der Rheinpegel auf acht Meter steigt – und ab 8,20 Meter wird das Untere Rheinwerft überflutet. In der ganzen Stadt rüstet man sich für das Hochwasser.
Für Sonntag wird erwartet, dass der Rheinpegel auf acht Meter steigt – und ab 8,20 Meter wird das Untere Rheinwerft überflutet. In der ganzen Stadt rüstet man sich für Hochwasser.
Fünf Jahre ist es her, dass das Tor zum Alten Hafen zuletzt geschlossen wurde. Zum Glück gibt es eine bebilderte Anleitung und alle Teile der Schutzwand waren noch in einer Kammer neben der Unterführung vorhanden, als Arbeiter im Auftrag des Stadtentwässerungsbetriebs gestern gegen acht Uhr morgens damit begannen, sie aufzubauen. Sie schützt den Alten Hafen und die Altstadt vor Wasser, das das Untere Rheinwerft überspült. Gleichzeitig wurde ein ähnliches Tor im Hafen aufgebaut. Weitere Tore befinden sich in Kaiserswerth am Markt und in Heerdt.
Der Rheinpegel steigt bereits seit dem 30. Dezember immer weiter an, gestern Mittag lag er bereits bei über 7,05 Metern. Für das Wochenende wurde ein weiterer Anstieg auf bis zu 8,30 Meter erwartet. Ab einer Höhe von etwa 8,20 Metern wird das Untere Rheinwerft vom Rheinwasser überflutet.
An der Theodor-Heuss-Brücke stellte der Stadtentwässerungsbetrieb gestern eine Stromleitwand auf. Sie leitet den Rhein so, dass kein Treibgut im Yachthafen landet und die Boote beschädigt – vor allem nicht die, die bereits zur Messe Boot in der Stadt sind. Die Weiße Flotte schleppt ihr Schiff „Allegra“zur Sicherung in den Hafen. Ihre Gastronomie-Möbel an den Kasematten hat die Flotte noch nicht abgebaut, offenbar hofft man dort noch, dass der Pegel wieder sinkt. Das lässt sich allerdings nicht seriös vorhersagen – es hängt davon ab, wie viel es in den Mittelgebirgen im Rheineinzugsgebiet regnet, beispielsweise im Schwarzwald. Ob es in Düsseldorf selbst regnet, ist dagegen unerheblich.
Dass ein Pegelstand von zehn Metern überschritten werden könnte, hält Kristian Lütz, Abteilungsleiter beim Stadtentwässerungsbetrieb, für unwahrscheinlich. Das ist auch besser so, denn ab zehn Metern würden die Menschen in Himmelgeist nasse Füße bekommen. Dort ist der Hochwasserschutz nicht auf mehr ausgerichtet. Die Feuerwehr wäre aber auch für diesen Fall gerüstet: Vorsorglich hat sie 20.000 Sandsäcke gepackt. Bis Sonntagabend sollen sogar 40.000 bereitstehen.