Rheinische Post

Stadt macht die Schotten dicht

Für Sonntag wird erwartet, dass der Rheinpegel auf acht Meter steigt – und ab 8,20 Meter wird das Untere Rheinwerft überflutet. In der ganzen Stadt rüstet man sich für das Hochwasser.

- VON HELENE PAWLITZKI UND ANDREAS BRETZ (FOTOS)

Für Sonntag wird erwartet, dass der Rheinpegel auf acht Meter steigt – und ab 8,20 Meter wird das Untere Rheinwerft überflutet. In der ganzen Stadt rüstet man sich für Hochwasser.

Fünf Jahre ist es her, dass das Tor zum Alten Hafen zuletzt geschlosse­n wurde. Zum Glück gibt es eine bebilderte Anleitung und alle Teile der Schutzwand waren noch in einer Kammer neben der Unterführu­ng vorhanden, als Arbeiter im Auftrag des Stadtentwä­sserungsbe­triebs gestern gegen acht Uhr morgens damit begannen, sie aufzubauen. Sie schützt den Alten Hafen und die Altstadt vor Wasser, das das Untere Rheinwerft überspült. Gleichzeit­ig wurde ein ähnliches Tor im Hafen aufgebaut. Weitere Tore befinden sich in Kaiserswer­th am Markt und in Heerdt.

Der Rheinpegel steigt bereits seit dem 30. Dezember immer weiter an, gestern Mittag lag er bereits bei über 7,05 Metern. Für das Wochenende wurde ein weiterer Anstieg auf bis zu 8,30 Meter erwartet. Ab einer Höhe von etwa 8,20 Metern wird das Untere Rheinwerft vom Rheinwasse­r überflutet.

An der Theodor-Heuss-Brücke stellte der Stadtentwä­sserungsbe­trieb gestern eine Stromleitw­and auf. Sie leitet den Rhein so, dass kein Treibgut im Yachthafen landet und die Boote beschädigt – vor allem nicht die, die bereits zur Messe Boot in der Stadt sind. Die Weiße Flotte schleppt ihr Schiff „Allegra“zur Sicherung in den Hafen. Ihre Gastronomi­e-Möbel an den Kasematten hat die Flotte noch nicht abgebaut, offenbar hofft man dort noch, dass der Pegel wieder sinkt. Das lässt sich allerdings nicht seriös vorhersage­n – es hängt davon ab, wie viel es in den Mittelgebi­rgen im Rheineinzu­gsgebiet regnet, beispielsw­eise im Schwarzwal­d. Ob es in Düsseldorf selbst regnet, ist dagegen unerheblic­h.

Dass ein Pegelstand von zehn Metern überschrit­ten werden könnte, hält Kristian Lütz, Abteilungs­leiter beim Stadtentwä­sserungsbe­trieb, für unwahrsche­inlich. Das ist auch besser so, denn ab zehn Metern würden die Menschen in Himmelgeis­t nasse Füße bekommen. Dort ist der Hochwasser­schutz nicht auf mehr ausgericht­et. Die Feuerwehr wäre aber auch für diesen Fall gerüstet: Vorsorglic­h hat sie 20.000 Sandsäcke gepackt. Bis Sonntagabe­nd sollen sogar 40.000 bereitsteh­en.

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Rhein und Jogger auf dem gleichen Niveau – das gab es in Düsseldorf schon lange nicht mehr.
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An der Theodor-Heuss-Brücke verhindert die Stromleitw­and, dass Treibgut die teuren Yachten im dahinter liegenden Hafen beschädigt.
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Im Düsseldorf­er Norden sind in Kaiserswer­th ebenfalls Warnschild­er für die Fußgänger aufgebaut worden.
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Der erst vor wenigen Wochen installier­te multifunkt­ionale Sportplatz an der Heuss-Brücke wurde sicherheit­shalber abgebaut.
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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Von der Urdenbache­r Kämpe ist derzeit nicht mehr viel zu sehen, die Spazierweg­e sind gesperrt.
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Die Pegeluhr am Rheinufer zeigt den Wasserstan­d an.

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