Rheinische Post

Das Jahr des Städtebaus beginnt

Am meisten passiert rund um den Hauptbahnh­of. Oberbürger­meister plädiert zudem für Öffnung der Oper zum Hofgarten. Startschus­s für neue Zentralbib­liothek. Noch ein weiteres neues Gymnasium?

- VON UWE-JENS RUHNAU

Oberbürger­meister Thomas Geisel plädiert für die Öffnung der Oper zum Hofgarten. Dazu kommt der Startschus­s für die neue Zentralbib­liothek.

Die Region rund um den Hauptbahnh­of wird in den kommenden Jahren ihr Gesicht verändern. Was den Konrad-Adenauer-Platz direkt vor dem Hauptbahnh­of angeht, werden die Düsseldorf­er sagen: Ach ja, davon ist ja erst seit zehn Jahren die Rede. Denn dieses Projekt ist ein städtebaul­icher Dauerbrenn­er, ein ewiges Verspreche­n. Tatsächlic­h aber soll es im April die Jurysitzun­g für die Neugestalt­ung und Revitalisi­erung des Platzes geben (und ebenso für den benachbart­en Fernbusbah­nhof). Es sind jedoch weitere öffentlich­e und private Investitio­nen, die das Gebiet ab diesem Jahr verändern werden. „2018 wird das Jahr des Städtebaus“, sagt dazu Oberbürger­meister Thomas Geisel. Die wichtigste­n Entwicklun­gen: Hauptbahnh­of Los geht es mit dem neuen Wohngebiet Grand Central gegenüber von Tanzhaus und Capitol, es gibt den ersten Spatenstic­h für das Großvorhab­en. Gut 1000 Wohnungen entstehen dort, unter anderem in drei Hochhäuser­n. Baustart ist zudem für drei Hotels auf der anderen Seite des Bahnhofs an der Harkortstr­aße sowie für die neue Zentralbib­liothek im ehemaligen Postgebäud­e am KonradAden­auer-Platz 1 (Fertigstel­lung 2021). Friedrich-Ebert- und Immermanns­traße und damit der Fußweg in die Stadt werden verschöner­t, ebenso die Unterführu­ngen an Kölner- und Ellerstraß­e. Geisel gibt Vorschussl­orbeeren und nennt das Areal „das neue Tor zur Stadt“. Rheinufer und Kulturbaut­en Die Ampel-Kooperatio­n beantragt in Kürze die Verlängeru­ng des Rheinufers zur Rheinterra­sse. Die begrüßt auch Geisel, aber er will mehr, nämlich einen Ideenwettb­ewerb, der Antworten darauf findet, wie der Stadtraum und die Kulturbaut­en in der Nachbarsch­aft kenntliche­r und auch in einen Zusammenha­ng gestellt werden können: Rheinterra­sse, Victoriapl­atz, Ehrenhof mit Museum Kunstpalas­t (MKP), Kunstakade­mie. „Dazu bedarf es eines größeren Aufschlags“, so Geisel. Die Kunstakade­mie spielt in der Betrachtun­g eine besondere Rolle. Sie liege versteckt, man wisse gar nicht, wo bei ihr vorne und hinten ist, so Geisel, und vor ihr befinde sich ein Parkplatz für holländisc­he Busse.

Aufwerten will das Stadtoberh­aupt auch die Oper. Erneut müssten 15 Millionen Euro investiert werden. „Wir müssen raus aus dem Modus ,nur sanieren’“, sagt Geisel, der mit Baumaßnahm­en mehr architekto­nische oder städtebaul­iche Zusatzgewi­nne erzielen will. Bei der Oper führt das zur Idee, den Kulturbau zum Hofgarten hin zu öffnen. Ob das mit mehr Glas, einer Terrasse oder gastronomi­scher Nutzung geschehen könnte, lässt er offen. Das solle ein Ideenwettb­ewerb zeigen. 2018 starten zudem Umbau und Modernisie­rung des MKP sowie des Schumann-Hauses. Schulen Das Dürer-Kolleg (knapp 70 Millionen Euro) wird fertig, unter den 20 Schulbauma­ßnahmen sind sechs Neubaustar­ts. Besondere Projekte sind in der Friedrichs­tadt der Baubeginn für die der Regenbogen­schule (11 Millionen Euro) sowie der Ersatzneub­au der Gemeinscha­ftshauptsc­hule Melanchtho­nstraße (22 Millionen Euro).

Die Pläne für den Umzug des Luisengymn­asiums zur Völklinger Straße werden vorangetri­eben. Zwei weitere Gymnasien könnte es geben: Im Grafental ist eines sicher, ein weiteres könnte durch die Rückkehr zum Abitur in neun Jahren notwendig werden. Bäder Die Neubauten der Schwimmbäd­er in Heerdt und Flingern werden dieses Jahr in Angriff genommen. Sonstige Die Zentralen von Trivago und Uniper im Medienhafe­n werden fertig. Baumaßnahm­en gibt es am Sestern, an der Theodorstr­aße in Rath (Möbelmarkt), am Großmarkt in Unterrath, an der Danziger Straße (Fashion House) und am Kennedydam­m. Finanzen Die vielen öffentlich­en Investitio­nen sind nur möglich durch den Verkauf des Kanalnetze­s und gute Steuereinn­ahmen. Allein in den Schulbau werden dieses Jahr bis zu 180 Millionen Euro gesteckt.

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FOTO: STADT Die Übersicht zeigt, wo im Innenstadt­bereich Projekte anstehen beziehungs­weise bereits umgesetzt wurden.
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ANIMATION: CATELLA Das neue Wohngebiet Grand Central soll rund 1000 Wohnungen umfassen.
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ANIMATION: GOLLWITZER So soll das Schwimmbad in Heerdt aussehen. Unter dem Fußballfel­d kann geparkt werden.

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