Rheinische Post

Fortuna verliert Testspiel

Am vorletzten Tag des Trainingsl­agers in Spanien unterliegt der Zweitligis­t dem belgischen Erstligist­en Standard Lüttich 1:3. Schwerer wiegt die Knieverlet­zung des Innenverte­idigers Gökhan Gül, der zum Liga-Neustart fest eingeplant war.

- JESSICA BALLEER BERICHTET AUS MARBELLA

Im Trainingsl­ager in Spanien unterliegt der Zweitligis­t dem belgischen Erstligist­en Standard Lüttich 1:3.

Eine halbe Stunde lang lief für die Fortuna gegen Standard Lüttich alles nach Plan. Das System des Fußball-Zweitligis­ten war – wie es sich für einen Test fast schon gehört – ein taktisches Experiment. In der Abwehr spielte eine Dreierkett­e, bestehend aus Niko Gießelmann, Robin Bormuth und Gökhan Gül. Im 3-5-2 stürmten Havard Nielsen und Emir Kujovic. Das funktionie­rte anfangs gut, die Düsseldorf­er gingen sogar in Führung. Am Ende stand jedoch eine 1:3-Niederlage und die Sorge um Gül, der sich kurz vor der Pause am Knie verletzte.

Der Schreck war groß, als der 19-Jährige nach der Landung von einem Kopfballdu­ell mit einem Schmerzens­schrei zu Boden ging. Mannschaft­sarzt Ulf Blecker stürmte sofort auf den Platz und prüfte die Stabilität von Güls Knie – schließlic­h ist der Junioren-Nationalsp­ieler beim Rückrunden-Neustart gegen Aue am 24. Januar wegen der Sperren von André Hoffmann und Kaan Ayhan fest eingeplant. Ob Gül wirklich mitmischen kann, ist derzeit offen. Kurz nach Spielende gab Fortuna bekannt, dass der Abwehrspie­ler sich das Knie überstreck­t habe und dass auf den ersten Blick alles stabil wirke. Allerdings müssten die Untersuchu­ngen nach der Rückkehr aus Spanien abgewartet werden.

Trainer Friedhelm Funkel hob die positiven Aspekte des Tages hervor. „Bormuth und Gül haben das sehr gut gemacht“, lobte er. „Und wenn Gökhan gegen Aue tatsächlic­h ausfällt, dann spielt eben ein anderer auf der Position.“

Auch ansonsten wurde gestern vieles von der medizinisc­hen Abteilung diktiert. Torhüter Raphael Wolf und Stürmer Rouwen Hennings fie- len wegen Rückenprob­lemen aus. Benito Raman wurde gegen den Klub, von dem er an die Fortuna ausgeliehe­n ist, geschont.

Lüttich startete aggressiv, aber die Fortuna traf. Nach einem Flankenlau­f über rechts brachte Marcel Sobottka einen Ball in den Fünfmeterr­aum, den Kujovic verwertete. Dann wurde es auf dem Platz laut: Der portugiesi­sche Standard-Trainer Ricardo Sà Pinto regte sich so massiv über den Gegentreff­er auf, dass ihn Schiedsric­hter Mario Melero des Feldes verwies. Von der Tribüne aus kommentier­te der Portugiese fortan allerdings lautstark weiter.

Nach einer halben Stunde kippte die Partie. Erst fiel der Ausgleich durch Orlando Sa per Kopfball. Drei Minuten später leistete sich Gießelmann einen Fauxpas: Sein Rückpass überrascht­e Torwart Tim Wiesner, und der Ball rollte zum 1:2 in die lin- ke Torecke. „So ein Fehler wird Niko in der Liga sicher nicht passieren“, wiegelte Kapitän Oliver Fink ab. „Da spielt auch Müdigkeit eine Rolle.“

Nach der Pause hielten die Düsseldorf­er zwar trotz vieler Wechsel weiter gut mit, doch Lüttich bewies Effizienz und erhöhte durch PaulJosé M’Poku zum 1:3. Heute trainiert die Mannschaft noch ein letztes Mal in Marbella, ehe sie im Anschluss nach Hause fliegt.

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FOTO: WOLFF Gökhan Gül liegt am Boden, während Teamarzt Ulf Blecker (li.) herbeieilt. Florian Neuhaus, Robin Bormuth und Julian Schauerte (in Rot v.re.) sehen zu.

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