10. Januar 1919
(tber) Revolutionäre Tage zu Beginn des Jahres 1919, kurz nach dem Ersten Weltkrieg: Widerstand gegen die geplante Wahl zur Nationalversammlung oder in Düsseldorf beispielsweise zusätzlich Lohnkürzungen oder Entlassungen bei Rheinmetall hatten die Arbeiterschaft radikalisiert und zur Rätebewegung geführt. Die Düsseldorfer Stadtchronik verzeichnete für den 8. Januar Besetzungen von öffentlichen Gebäuden im Auftrag des Spartakusbundes. Stadtverordnete wurden verhaftet und Oberbürgermeister Adalbert Oehler flüchtete ins von Belgiern besetzte Oberkassel. Einen Tag später folgten weitere Besetzungen wichtiger Gebäude und Amtssitze. Am 10. Januar 1919 verfügte ein fünfköpfiger Vollzugsrat der Spartakisten (USPDler / KPDler) die Absetzung des Oberbürgermeisters Oehler, dessen Büro übernahm Karl Schmidtchen. Es gab an diesem Tag Demonstrationszüge bürgerlicher Parteien und der MSPD, die zu Streiks und zum Widerstand gegen den Vollzugsrat aufriefen. Am Hauptbahnhof, am Hindenburgwall (heute HeinrichHeine-Allee) und an der Bismarckstraße kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und Schießereien mit den Anhängern der Spartakisten. 13 Menschen wurden dabei getötet und zahlreiche Teilnehmer verletzt. Der Einmarsch von Freikorps-Soldaten am 28. Februar setzte der „Spartakus-Herrschaft“ein Ende. Über 50 Spartakisten wurden im November 1919 vom Landgericht Düsseldorf zu Gefängnisstrafen verurteilt.