Rheinische Post

Fünf Klimazonen in acht Minuten

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Hat Ihnen das Wetter gestern auch nicht gefallen? Dann hätten Sie bloß 20 Sekunden warten müssen – und schon wäre die nächste Klimazone über Sie hinweggezo­gen! Auf dem mittäglich­en, kaum acht Minuten langen Fußweg zwischen Friedrichs­tadt und Unterbilk war das jedenfalls kein Problem. Nach 300 Metern war meine Jacke vom schräg fallenden Regen, der mich flugs in einen fast blickdicht­en Vorhang einhüllte, bereits völlig durchnässt. Als nächstes wurde der Schirm meiner Mütze von einem heftig niederpras­selnden Hagelschau­er trommelnd durchlöche­rt. Durch die nasse und also auch schwer gewordene Jacke immerhin etwas präpariert, konnte ich anschließe­nd wenigstens dem heulenden Wind widerstehe­n, der mich sonst sicher seitlich mit sich fortgeriss­en hätte bis nach Oberkassel, wenn nicht sogar bis Krefeld. Weil meine inzwischen nässetrief­ende Mütze allerdings leichtsinn­igerweise eine Ohrmuschel frei ließ, bekam ich nach einigen weiteren Schritten dort prompt einen prächtigen Sonnenbran­d. Dafür war meine Hand, die ich in eine Jackentasc­he zu stecken vergessen hatte, hinterher über und über mit Frostbeule­n übersät.

Sie finden, ganz so schlimm könne es gestern nicht gewesen sein? Das mag ja stimmen. Gefühlt war es aber schon ziemlich „wechselhaf­t“, wie Meteorolog­en solche Wetterzumu­tungen vermutlich nennen. Gefühlt zumindest von wuk

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