Rheinische Post

Muslim fährt auf jüdischem Wagen

- VON UWE-JENS RUHNAU

Zum ersten Mal ist die Jüdische Gemeinde mit einem eigenen Wagen im Rosenmonta­gszug vertreten.

Zum ersten Mal ist die Jüdische Gemeinde Düsseldorf mit einem eigenen Wagen im Rosenmonta­gszug vertreten. Seit gestern steht fest: Auch Dalinç Dereköy, der Vorstandsc­hef des Kreises der Düsseldorf­er Muslime, wird an diesem Tag auf dem Wagen dabei sein. Michael Szentei-Heise, der Geschäftsf­ührer der Jüdischen Gemeinde, hat ihn eingeladen. „Das mache ich sehr gerne“, sagt Dereköy. Zum einen, weil die Muslime gerne am kulturelle­n Leben der Stadt teilhaben wollten, zum anderen, um ein Zeichen zu setzen und einmal mehr unter Beweis zu stellen, dass eine gute Kooperatio­n zwischen den Gemeinden besteht.

So gibt es aktuell eine Zusammenar­beit beim Stück „Nathan to go“des Schauspiel­hauses, zudem wird gemeinsam ein Fußballcup ausgespiel­t. Als 2015 der Flüchtling­sstrom zunahm, stellte die Jüdische

Gemein- de bald Fachkräfte zur Spracherzi­ehung bereit. So half die Jüdische Gemeinde bei der Integratio­n von Menschen aus Syrien oder dem Irak, unter denen nicht wenige Antisemite­n waren.

Der Jüdischen Gemeinde fehlen noch rund 15.000 Euro für die Finanzieru­ng des Rosenmonta­gswagens. Fünf Plätze auf dem Wagen gibt sie an Höchstbiet­ende ab, die Plätze sind einzeln zu haben. Wer will das Projekt unterstütz­en und für einen Platz bieten? Voraussetz­ung: Wer mitfährt, muss 18 Jahre alt sein. Gebote bitte per Mail an die RP-Lokalredak­tion Düsseldorf unter der Adresse duesseldor­f@rheinische-post.de. Stichwort: Jüdische Gemeinde. Einsendesc­hluss ist morgen.

Die Rheinische Post hat keinen Einfluss auf die Entscheidu­ng der Gemeinde, sondern leitet die Gebote an diese weiter.

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Dalinç Dereköy (r.) und Michael Szentei-Heise

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