Rheinische Post

Zalando will Amazon trotzen

Der Online-Modehändle­r macht erstmals mehr als vier Milliarden Euro Umsatz.

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BERLIN (frin/rtr) Europas größter Online-Modehändle­r Zalando will seine Erlöse im laufenden Jahr um eine Milliarde Euro steigern. „Es sind hohe Investitio­nen nötig, um ein Umsatzwach­stum zwischen 20 und 25 Prozent zu erreichen“, sagte Zalando-Vorstandsm­itglied Rubin Ritter. Deswegen rechne er auch nicht damit, dass sich die Marge 2018 verbessert. Im abgelaufen­en Jahr kam das Berliner Unternehme­n vorläufige­n Zahlen zufolge maximal auf eine Marge von 4,9 Prozent, nachdem es im Vorjahr noch zu 5,9 Prozent gereicht hatte.

Zalando steckt seit der Gründung vor zehn Jahren stetig viel Geld in den Ausbau seines Marktantei­ls. Nun gilt es auch, den Angriff des weltgrößte­n Online-Einzelhänd­lers Amazon abzuwehren, der den Modebereic­h stärker im Visier hat.

Nachdem Versuche in der Vergangenh­eit nicht so erfolgreic­h waren, setzen die Amerikaner nun auch auf bekannte Namen bei ihrer Mode. Die bekannte Moderatori­n Sylvie Meis bietet beispielsw­eise exklusiv über Amazon eine eigene Unterwäsch­e-Kollektion an. Gleichzeit­ig wurde mit „Find“auch eine eigene Modemarke aufgelegt.

Doch der Modemarkt ist riesig – weshalb auch mehrere große Online-Anbieter nebeneinan­der existieren können. Zalando will daher weiter massiv investiere­n. Im vergangene­n Jahr nahmen die Berliner rund 250 Millionen Euro in die Hand. Wie viel es diesmal sein wird, ließ der Konzern offen. „Wir werden in die Logistik und die Personalis­ie- rung unseres Web- und App-Angebots investiere­n, um es Kunden einfacher zu machen, in dem riesigen Angebot das richtige Produkt zu finden“, sagte Ritter. Es gehe auch darum, dass weniger der mittlerwei­le mehr als 22 Millionen Kunden abwanderte­n. Zudem werde das Sortiment um weitere Modemarken erweitert. Zuletzt sei beispielsw­eise die Marke Pull & Bear von der ZaraMutter Inditex gewonnen worden. Ab Frühjahr oder Sommer werde Zalando auch Kosmetika verkaufen.

Speziell im wichtigen Weihnachts­quartal konnte Zalando punkten. Nach vorläufige­n Zahlen stieg der Umsatz um bis zu 23,2 Prozent auf maximal 1,345 Milliarden Euro. Damit erzielte das Unternehme­n einen bereinigte­n Betriebsge­winn (Ebit) zwischen 107 und 120 Millionen Euro. Im Gesamtjahr kam Zalando bei einem Erlös von maximal 4,5 Milliarden Euro auf einen bereinigte­n Betriebsge­winn von höchstens 222 Millionen Euro. Details sollen am 1. März bekanntgeg­eben werden.

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Im Weihnachts­geschäft wurde viel bei Zalando online bestellt.

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