Privatrösterei bietet eine Loretto-Röstung
Jan Krefting hat in Unterbilk ein Geschäft für Kaffee-Genießer eröffnet.
UNTERBILK Aus der Ruhrstadt Essen kam Jan Krefting nach Düsseldorf auf der Suche nach einem Standort für seine Geschäftsidee: einer Privatrösterei. Als er nach einem Tipp eines Bekannten über die Lorettostraße ging, war seine Entscheidung schnell getroffen. „Die Straße hat eine ausgezeichnete Infrastruktur und ein interessantes Publikum“, sagt Krefting. Zufällig war an der Lorettostraße auch ein kleines Ladenlokal frei und der Geschäftsmann griff zu.
Im November eröffnete er seine Privatrösterei. Der ehemalige Informatiker merkte schnell: „Die Unterbilker sind kaufkräftig, gut informiert und wissen, dass es mehr Kaffee gibt als die Ware aus den Supermärkten.“Grundsätzliche Voraussetzung für sein Engagement: „Ich trinke selbst gern Kaffee.“Ein fundiertes Fachwissen gehört selbstverständlich auch zum Geschäft. Länger als ein Jahr hat Krefting sich zuvor mit der Materie beschäftigt und bei einem Fachmann alles Notwendige gelernt. Wo gibt es die bes- ten Bohnen? Welche Aromen entfaltet sie? Wie funktioniert ein Röstvorgang? Wann ist eine Bohne fertig geröstet, bis sie das Optimum an Geschmack bietet? Jan Krefting kennt diese Details und hat sein Geschäft mit einem kleinen Angebot eröffnet.
Vier Kaffee- und zwei EspressoVarianten bietet er zurzeit. Jedes Getränk hat seine eigene Ge- schmacksnote. Der Espresso von der Bourbon-Bohne aus Brasilien etwa schmeckt vollmundig, das Heißgetränk von der PacamaraBohne aus El Salvador hingegen hat ein schokoladig-mildes Aroma. Auch einen Spezial-Kaffee enthält das Programm: die Loretto-Röstung. Entstanden ist sie, weil Krefting eine eigene Mischung aus zwei Sorten entwickelte. Als er über einen Namen nachdachte, nannte er das Produkt spontan nach der Straße und landete einen Volltreffer. „Fast jeder Kunde möchte die Lorettoröstung probieren.“
Geröstet wird nicht in Unterbilk, sondern in einem großen Röster in Heerdt. In luftdichten Boxen transportiert Krefting die Bohnen in sein Unterbilker Geschäft, wo sie in großen Kaffeeschütten aufbewahrt werden. Kommt ein Kunde, lässt Krefting die Bohnen herausrieseln, mahlt sie frisch und brüht sie zum Getränk auf. Wer Kaffee oder Espresso direkt genießen möchte, nimmt an einem der zwei Tische Platz, im Frühling soll es weitere Tische vor dem Haus geben. Aber Achtung: Es geht bei Krefting ausschließlich um Kaffee. „Ich konzentriere mich auf meine Kernkompetenz“, sagt er. Weder Kuchen noch Schnittchen gebe es. „Eine Rösterei ist kein Café.“