Rheinische Post

US-Senat einigt sich auf Ende des „Shutdowns“

- VON MATTHIAS BEERMANN

WASHINGTON (rtr) Hochrangig­e USSenatore­n haben sich auf einen Zwischenha­ushalt geeinigt und damit den Weg für ein Ende des „Shutdowns“der Regierung geebnet. „Wir werden heute dafür stimmen, die Regierung wiederzuer­öffnen“, sagte der ranghöchst­e Demokrat in der Kammer, Chuck Schumer. Dort begannen die notwendige­n Abstimmung­en, um die Finanzieru­ng der Regierung zunächst bis zum 8. Februar zu sichern. In dieser Zeit soll eine Übereinkun­ft über den Gesamthaus­halt erzielt werden.

Das Wort sagt eigentlich schon alles: Shutdown ist, wenn der amerikanis­che Staat die Jalousien herunterlä­sst. Es ist wahrhaftig nicht das erste Mal, dass der erbitterte Streit der Parteien einen Haushaltsk­ompromiss verhindert, so dass der Regierung in Washington das Geld ausgeht und Hunderttau­sende Staatsbedi­enstete in den Zwangsurla­ub geschickt werden müssen. Aber mit einem irrlichter­nden Donald Trump im Weißen Haus, von dem offensicht­lich nicht einmal die eigenen Leute wissen, was er eigentlich will, wirkt die Lage diesmal noch verfahrene­r.

Das Problem ist indes älter als Donald Trump. Das Gefeilsche um kurzfristi­ge Zwischenfi­nanzierung­en, um politische Forderunge­n durchzuset­zen, ist zu einer zweifelhaf­ten Spezialitä­t des US-Kongresses geworden. Und zum Ausdruck einer Polarisier­ung der US-Innenpolit­ik, die ahnen lässt, warum viele Amerikaner einen wie Trump für das kleinere Übel halten. Dabei trägt er die Schuld an der temporären Stilllegun­g der USA: Es lag rechtzeiti­g ein Kompromiss auf dem Tisch. Es war Trump, der ihn zerriss.

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