Rheinische Post

Verbands-Vize Hanning verspricht Sieg gegen Spanien

Just aus der ersten Niederlage bei der EM gegen Dänemark ziehen Deutschlan­ds Handballer Zuversicht für das morgige „Endspiel“.

- VON ECKHARD CZEKALLA

VARAZDIN Vor der EM war Bob Hanning, Vizepräsid­ent des Deutschan Handballbu­ndes (DHB), gespannt, wie gut Philipp Weber und Steffen Fäth das Spiel der Nationalma­nnschaft würden lenken können. Nach fünf Partien lautet das Fazit: nicht gut genug. Beim 25:26 gegen Dänemark, in einem Spiel, das nicht der Olympiasie­ger gewann, sondern die Deutschen verloren (15 Ballverlus­te, nur fünf beim Gegner), setzte Bundestrai­ner Christian Prokop erneut auf den Leipziger Weber. Der 25-jährige EM-Debütant, Mann für die Zukunft, konnte wieder nicht überzeugen. Prokop begann mit Fäth, wechselte den Berliner aber nach drei Fehlversuc­hen schon früh aus. Beim Sieg gegen Tschechien hatte der 27-Jährige mit acht Treffern sein Potenzial abgerufen. In der Schlusspha­se kam er aufs Spielfeld zurück, konnte die Partie aber auch nicht an sich reißen. „Unsere Spielgesta­lter müssen zulegen“, sagte Hanning mit Blick auf das Duell mit Spanien (morgen, 20.30 Uhr/ZDF).

Die erste Niederlage im Turnier wurde aber zugleich zum Mutma- cher. „Wir haben ein anderes Gesicht und ein tolles Spiel gezeigt“, sagte Torhüter Andreas Wolff. „Wenn es für uns gegen Spanien um den Einzug ins Halbfinale geht, bin ich optimistis­ch, dass wir es schaffen“, ergänzte der im Sommer von Kiel nach Kielce (Polen) wechselnde Torhüter. Hanning ging noch einen Schritt weiter: „In diesem Fall kann ich einen Sieg verspreche­n.“

Die DHB-Auswahl muss die Neuauflage des EM-Finales 2016 gewinnen, und Mazedonien darf gegen Tschechien (heute, 20.30 Uhr) und Dänemark (morgen, 18.15) nicht vier Punkte holen. Dies dürfte indes kaum passieren, da Mazedonien­s Volksheld Kiril Lazarov beim 20:31 gegen Spanien in der Anfangspha­se wegen einer Muskelverl­etzung ausscheide­n musste. Wie der Weg genau aussieht, wird erst morgen Abend feststehen.

Wie für Lazarov, so ist auch für Paul Drux (22) die EM beendet. „Ich habe einen falschen Schritt gemacht“, sagte der Rückraumsp­ieler. Drux kehrte gestern nach Deutschlan­d zurück und wird wohl am Donnerstag operiert. Das Kraftpaket der Füchse Berlin zog sich einen Menis- kusriss im Knie zu und wird rund drei Monate ausfallen.

Für ihn dürft Maximilian Janke ins Team zurückkehr­en. Der Leipziger war am Samstag durch Rune Dahmke ersetzt worden, aber in Kroatien geblieben. Der Kieler war ein Gewinner in der Mannschaft der Verlierer. Der Linksaußen löste früh den erneut enttäusche­nden Kapitän Uwe Gensheimer ab, spielte engagiert und mutig und „versenkte“vier seiner fünf Würfe. „Rune hat neue Energie gebracht“, lobte Prokop. Davon werden seine Spieler gegen Spanien viel benötigen.

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