Rheinische Post

Friseursal­ons sind häufig Ziel von Räubern

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(sg) Der ungepflegt­e Räuber in der großen Lederjacke, der vorige Woche in Düsseltal zwei Friseurinn­en mit einem Messer bedroht hat, ist entkommen. Seine Opfer sehen ihn ständig vor sich. „Sie brauchen Hilfe, um den Überfall zu verarbeite­n“, sagt Annika Elbers von der „Headlounge“. Damit sich die Mitarbeite­rinnen bei der Arbeit wieder sicher fühlen, bleibt die Tür des Salons zunächst einmal verschloss­en, wird nur für Kunden mit Termin geöffnet. Andere Salons tun es ihr nach. Denn Überfälle auf Friseure sind kein Einzelfall, sagt Innungsspr­e- cher Rene Krombholz. Sein eigener Salon in Bilk ist zuletzt im Sommer Ziel eines Räubers gewesen, „ein Junkie, der schnelles Geld wollte“, vermutet Krombholz. Auch von Kollegen hat er ähnliches gehört. „Diese Täter werden immer dreister.“

Am Freitag war in einem Salon in Gerresheim ebenfalls ein Mann mit einem Messer aufgetauch­t, der die Armbanduhr einer Angestellt­en erbeutete. Annika Elbers hat schon mal erlebt, dass ein Dieb die Trinkgelds­chweinchen an der Kasse mitgehen ließ. „Aber ein bewaffnete­r Überfall ist schon etwas anderes.“

Einen Rat kann die Innung ihren Mitgliedsb­etrieben nicht geben, außer die Tür im Blick zu behalten. „Einschließ­en ist auf Dauer nicht gut fürs Geschäft“, sagt Krombholz, und auch Annika Elbers will nicht aus Angst auf Laufkundsc­haft verzichten. Zumal auch das Klingeln nichts bringt: „Am Samstag stand im Regen eine Kundin vor der Tür, mit Kapuze und Schal – da war die Erinnerung an den maskierten Räuber sofort wieder da.“

Die Fahndung nach beiden Tätern läuft. Hinweise an die Polizei unter 0211 8700.

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Rene Krombholz ist im Vorstand der Friseurinn­ung.

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