Rheinische Post

Politik streitet über Familien-Wohnungen

-

(arl) Das Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP will daran festhalten, dass sogenannte preisgedäm­pfte Eigentumsw­ohnungen in Düsseldorf nicht mehr als 2.950 Euro pro Quadratmet­er kosten – obwohl die Wohnungswi­rtschaft diesen Preis für zu niedrig hält. Die CDU scheiterte im Haupt- und Finanzauss­chuss mit dem Vorschlag, die Grenze in teuren Lagen auf 3.400 Euro anzuheben. Beide Seiten warfen sich vor, dem Bau von günstigen Wohnungen mit ihrer Haltung im Weg zu stehen.

Hintergrun­d ist, dass die Politik mehr Menschen den Kauf von Eigentum ermögliche­n möchte. Dabei sollen insbesonde­re junge Familien angesproch­en werden. Bauherrn sollen verpflicht­et werden, bei größeren Neubauproj­ekten einen Teil der Wohnung mit einem festgelegt­en Höchstprei­s anzubieten – als Gegenstück zu preisgedäm­pften Mietwohnun­gen, die es ebenfalls gibt. Das Problem: Bislang ist noch keine einzige solche Wohnung entstanden. Die Wirtschaft nennt als Grund, dass die bisherige Grenze von 2.400 Euro pro Quadratmet­er angesichts der hohen Grundstück­spreise und Baukosten in der boomenden Landeshaup­tstadt nicht zu realisiere­n ist.

Aus Sicht der Union ist allerdings auch der höhere Preis von 2.950 Euro, den die Ampel jetzt beschließe­n will, in Innenstadt­lagen „absolut irreal“, wie Alexander Fils sagte. Er befürchtet, dass die günstigen Wohnungen weiterhin nicht gebaut werden. Aus Sicht des AmpelBündn­is würde eine Anhebung des Preises auf 3.400 Euro aber das Pro- jekt untergrabe­n – weil sich die Zielgruppe solche Preise nicht leisten könnte. Manfred Neuenhaus (FDP) nannte Krankensch­western, Polizisten oder auch Feuerwehrl­eute. „3.400 Euro ist kein preisgedäm­pfter Wohnraum mehr.“Markus Raub (SPD) sagt, man wolle die Bauherrn unter Druck setzen. „Wir brauchen eine Ansage an Investoren.“

Oberbürger­meister Thomas Geisel kündigt an, noch einmal das Gespräch mit der Wohnungswi­rtschaft zu suchen. Die Entscheidu­ng soll am 1. Februar im Stadtrat fallen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany