Rheinische Post

Poller am Kirchplatz verfehlen Zweck

Im September sind entlang der Elisabeths­traße zur Einfahrt auf den Kirchplatz rot-weiße Poller aufgestell­t worden, damit dort Pkw nicht widerrecht­lich parken. Seitdem wird die Absperrung einfach umfahren – über die Wiese.

- VON NICOLE KAMPE

UNTERBILK Lange hat der Kirchplatz gelitten, als die Wehrhahnli­nie noch im Bau war. Container und Material ist dort immer wieder abgeladen worden in der Zeit der Bauarbeite­n. Mit Fertigstel­lung der U-Bahn blühte dann auch wieder die Fläche zwischen Elisabeth- und Friedrichs­traße auf, Bäume wurden gepflanzt, die Wiese nachgesät. Auch das Angebot in den grünen Pavillons stimmt – Blumen, Fritten, etwas Süßes. Wenn das Wetter stimmt, verbringen vor allem Berufstäti­ge aus der Nachbarsch­aft ihre Mittagspau­se auf dem Platz, der ein bisschen wie eine Idylle ist mitten im Zentrum. Seit im vergangene­n Sommer aber neue Poller aufgestell­t wurden, ist es vorbei mit der schönen Optik. Wolfgang Fiegen spricht sogar von „Steuervers­chwendung und einem Schildbürg­erstreich“.

Entlang der Elisabeths­traße sollte die Auffahrt auf den Kirchplatz mit rot-weißen Pfosten unterbunde­n werden. So wie es schon seit Jahren der Fall auf der anderen Seite des Platzes ist. Dort stehen entlang der Friedrichs­traße grüne Pfosten. Offenbar lassen sich aber nur wenige von der neuen Absperrung nach- haltig beeindruck­en, immer wieder sieht Fiegen solche, die einfach über die Wiese ausweichen. Inzwischen ist in dem Bereich nur noch Matsch übrig, den die Autoreifen fast bis vor die Tür der St. Petri Kirche verteilen. Vor allem, wenn das Wetter auch noch so nass wie im Augenblick ist.

Mit dem Kirchenvor­stand hatte Wolfgang Fiegen, der jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit am Kirchplatz mit dem Rad vorbeikomm­t, schon Kontakt aufgenomme­n, „das war die Stadt“, sagt er. Er gibt zu bedenken, dass die Poller ein Hindernis für jene darstellen, die gehbehinde­rt sind und mit dem Auto bis vor die Tür gebracht werden müssen.

Eine Besichtigu­ng des Geländes hat es mit der Stadt gegeben, sagt Alfred Kater vom Kirchenvor­stand. Er sieht beide Seiten der Medaille: „Ist die Zufahrt offen, stehen immer wieder Autos auf dem Platz“, sagt er. So wie dieser aber jetzt abgesperrt wurde, „ist es nichts Halbes und nichts Ganzes“. Zumal auch Rollator-Fahrer Mühe hätten, durch die Öffnungen zu kommen. Eine einfache Lösung wäre in seinen Augen, zwei oder drei dicke Steine auf der Ecke der Wiese zu platzieren, „dann kommt kein Auto mehr durch“, sagt Kater. Der gesamte Bereich befindet sich in der Unterhaltu­ngspflicht des Amtes für Verkehrsma­nagement, wie Michael Buch von der Stadt erklärt. „Einige Fahrzeuge nutzen die Grünfläche widerrecht­lich neben den Pollern und beschädige­n dabei die Rasenfläch­e“, sagt Buch. Zwei Findlinge will das Amt für Verkehrsma­nagement aufstellen, so wie es Kater vorgeschla­gen hat, die verhindern sollen, dass Autofahrer die Poller umfahren.

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Wolfgang Fiegen hinter den Pollern, die hartnäckig­e Verkehrssü­nder aber nicht vom Parken auf der Fläche abhalten können.

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