Rheinische Post

„Shape Of Water“13 Mal nominiert

Enttäuschu­ng bei Fatih Akin: Er geht bei den Oscar-Nominierun­gen leer aus.

- VON PHILIPP HOLSTEIN

DÜSSELDORF Die Liste der Nominierte­n für die Oscars ist voller Sensatione­n, und sensatione­ll blöd ist, dass ein Name darauf fehlt: Fatih Akin wurde mit seiner Produktion „Aus dem Nichts“nämlich nicht berücksich­tigt. Der Sieger des Golden Globe hat somit keine Chance auf den Oscar. Ihre sage und schreibe 21. Chance bekam hingegen Meryl Streep. Die dreifache Preisträge­rin und Rekordhalt­erin bei den Nominierun­gen ist als Hauptdarst­ellerin in dem Film „The Post“im Rennen. Ihr Kollege Daniel Day-Lewis könnte seinen vierten Oscar gewinnen, er ist für seine Leistung in dem Film „Phantom Thread“nominiert. Und Kameramann Roger Deakins („Blade Runner 2049“) wurde zum 14. Mal nominiert. Gewonnen hat er noch nie. Die Verleihung findet am 4. März statt.

Großer Gewinner der Nominierun­gen ist der märchenhaf­te Film „The Shape Of Water“, er ist in 13 Diszipline­n genannt worden, unter anderem Bester Film, Beste Regie (Guillermo Del Toro) und Beste Hauptdarst­ellerin (Sally Hawkins). Der Film erzählt von einer Putzfrau, die in einem Labor ein im Wasser lebendes Fabelwesen entdeckt und sich verliebt. Acht Nominierun­gen hat „Dunkirk“von Christophe­r Nolan erhalten, auch für die beste Filmmusik, die von Hans Zimmer stammt. Es ist Zimmers elfte Nominierun­g, gewonnen hat er bisher einmal. Es folgt „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“mit sieben Nennungen.

Die Academy, die die Oscars vergibt, versprach ja zuletzt mehrfach, auf Gleichbere­chtigung zu achten, und auch in dieser Hinsicht gibt es die eine oder andere gute Nachricht. Die Amerikaner­in Greta Gerwig, die die meisten als Schauspiel­erin kennen dürften, wurde als Regisseuri­n nominiert, für ihren Film „Lady Bird“– als fünfte Frau überhaupt in der Geschichte der Oscars. Wie stark Hollywood in männlicher Hand war und wohl immer noch ist, zeigt auch die erste Nominierun­g einer Frau bei den Kameraleut­en: Rachel Morrison ist die historisch­e Premiere für ihre Arbeit an dem Film „Mudbound“gelungen.

Neben Hans Zimmer können sich weitere Deutsche Hoffnungen machen: Die Produktion „Watu Wote/ All Of Us“von Katja Benrath und Tobias Rosen ist bei den Kurzfilmen nominiert. Und Jakob Schuh und Jan Lachauer gehen mit „Revolting Rhymes“beim „Animierten Kurzfilm“ins Rennen.

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Sally Hawkins (l.) und Octavia Spencer in „The Shape of Water“.

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